Die Teepflanze ist eine Kamelien-Art: Camellia sinensis. Von der gibt es zwei Hauptsorten: Zum einen die klassische chinesische, die man vor allem aus China und Japan kennt. Aus ihr wird dort vor allem grüner Tee gemacht. Die andere Hauptsorte ist die Assam-Varietät. Sie ist kräftiger, wächst vor allem im heißen Tiefland, hat größere Blätter und eignet sich besser für schwarzen Tee.
Schwarztee aus einer klassischen Grüntee-Sorte
Das Besondere im indischen Distrikt Darjeeling ist, dass dort zwar überwiegend die feinere chinesische Varietät angebaut wird, man sie aber vor allem zu Schwarztee verarbeitet. Deshalb schmeckt Darjeeling gerade unter den schwarzen Tees so besonders: Er wird aus der Sorte gemacht, die sonst eher zu grünem Tee verarbeitet wird.
Heute wird in Darjeeling auch zunehmend grüner Tee hergestellt, aber ihr Image verdankt die Anbauregion dem schwarzen Tee.
Darjeelings besondere Lage
Hinzu kommt die Höhenlage in dieser Region im "Vorhimalaya"; der Tee wird in Höhen bis etwas über 2.000 Meter angebaut. Dadurch wächst die Pflanze langsam und entwickelt ein feineres Aroma.
Ähnlicher Tee in Nepal
Fairerweise muss man sagen: Darjeeling grenzt an Nepal, und auf der nepalesischen Seite der Grenze wächst praktisch die gleiche Art von Tee, insbesondere in der Anbauregion Ilam. Auch die Landschaft und die Böden sind sehr ähnlich. Insofern ist der Tee vergleichbar. Allerdings ist Tee aus Nepal bei uns nicht so verbreitet, weil Nepal lange relativ isoliert war, während die Briten sehr früh Tee aus Indien und speziell Darjeeling auf den Weltmarkt gebracht haben. Der Tee schmeckt aber ähnlich wie Darjeeling.
Geschützte Herkunftsbezeichnung
Darjeeling ist jedoch eine geschützte Herkunftsbezeichnung: Nur Tee, der im Distrikt Darjeeling wächst, darf als Darjeeling verkauft werden – so wie Champagner nur aus der Champagne kommen darf.
Hoher Anteil an Bio-Tee
Und noch einen Unterschied gibt es: In Darjeeling ist der Anteil an Bio-Tee wesentlich höher. Rund die Hälfte des Darjeeling-Tees ist bio. Die nördlich an Darjeeling angrenze Region Sikkim hat sogar die komplette Landwirtschaft auf organischen Anbau umgestellt – und auch dort wächst Tee. Nepal dagegen beginnt in diesem Punkt mit der Umstellung erst allmählich.
Ernährung Ist grüner Tee "natürlicher" als schwarzer?
Heute wird oft gesagt, schwarzer Tee sei im Gegensatz zum Grünen "fermentiert", und daraus schließen manche, dass grüner Tee ursprünglicher oder eben "natürlicher" wäre. Das ist aber ein Trugschluss. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Sprache Warum heißt Tee in manchen Ländern "Chai" oder "Cha"?
Das ist ein interessantes Phänomen und erzählt viel über die Kolonialgeschichte. Tee heißt auf Persisch Chai, ähnlich klingt der Name im Arabischen oder im Türkischen – Çay. Aber Chay heißt er auch in Russland, der Ukraine und in den Balkanstaaten. Doch dann gibt es plötzlich eine Sprachgrenze. Auf Deutsch heißt er eben Tee, auf Englisch "tea". Auf Französisch, Spanisch, aber auch auf Schwedisch und Finnisch wird das Getränk zwar unterschiedlich geschrieben, aber überall mehr oder weniger immer als "Tee" ausgesprochen. So lassen sich fast alle Länder der Welt in zwei Schubladen sortieren. In der einen spricht man das Getränk "Te" oder so ähnlich aus. In der anderen ist es eine Variante von Chay, Cay oder Cha. Das ursprüngliche chinesische Wort war aber das gleiche, so erklärt es der Kieler Tee-Historiker Martin Krieger. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Teeanbau Ist Tee immer handgepflückt oder kommen auch Erntemaschinen zum Einsatz?
Der meiste Tee auf der Welt wird per Hand gepflückt, weil man von jedem Zweig nicht mehr als zwei bis drei Blätter abpflückt. Das können professionelle Pflückerinnen und Pflücker sehr gut, während es sehr schwer ist, diese Feinheiten einer Maschine beizubringen. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Teeanbau Warum ist Darjeeling-Tee so besonders?
Der Tee mit dem besonderem Geschmack wird in Höhen von bis zu 2.000 Metern im Vorhimalaya angebaut.
Gesundheit Ist grüner Tee wirklich so gesund?
Grüner Tee soll sehr gesund sein und gegen Alzheimer, Parkinson und sogar Krebs vorbeugen. Doch stimmt das wirklich? Die Beweislage ist ziemlich dünn. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Gesundheit Fördert heißer Tee Speiseröhrenkrebs?
Ganz allgemein gesprochen: Ja. Aber, wenn man die Studien genauer liest, stellt sich der Zusammenhang längst nicht so dramatisch dar, wie es teilweise auch im Internet zu lesen ist. Die meisten Teetrinker dürften davon nicht betroffen sein. Das Gleiche gilt übrigens auch für Kaffeetrinker – denn auch wenn die Studien mit Tee durchgeführt wurden, wird der Effekt ausschließlich auf die Temperatur zurückgeführt, nicht auf das Getränk als solches.
Bekannt wurde vor einigen Jahren eine Langzeitstudie aus dem Iran, die zu dem Ergebnis kam: Wer täglich mehr als 0,7 Liter heißen Tee mit einer Temperatur von mehr als 60°C trinkt, hat ein fast doppelt so großes Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken, als der Rest der Bevölkerung. Genauer geht es um eine bestimmte Form von Speiseröhrenkrebs, das Plattenepithelkarzinom. Es gibt auch noch eine Studie aus Japan, die in eine ähnliche Richtung weist wie die aus dem Iran. Mehr Tee-Wissen für Euch: http://x.swr.de/s/teewissen | Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Anregen oder beruhigen Wie lange sollte Tee ziehen? Wirkt lang gezogener Tee beruhigend?
Wie lang ist die ideale Ziehzeit von Tee und wann wirkt er beruhigend? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Körper Tee und Kaffee sorgen für Harndrang und kalte Füße – warum?
Tee wärmt von innen, aber wenn Hände und Füße nach einer Weile kalt werden, ist der schöne Effekt dahin. Und dann muss man meist bald aufs Klo. Warum? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Ernährung Sind Teebeutel aus Kunststoff gesundheitlich bedenklich?
Seit Jahren wird Tee verstärkt in Kunststoffbeuteln angeboten. Teebeutel wie früher aus einfacher Zellulose, also Papierfasern, gibt es weniger. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Kulturgeschichte Alles über Teekannen, -Tassen und -Stövchen
Die Gründe dafür sind historisch und lassen sich aus der traditionellen Zubereitung von Kaffee und Tee herleiten.
Geschichte Wer hat wann den Teebeutel erfunden?
Lange verschickten Teehändler ihre Ware in schweren, teuren Blechdosen. Die Idee, Tee in kleinen Beuteln aufzubrühen, entstand eher zufällig. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Ernährung Wie heiß sollte das Wasser sein, mit dem man den Tee brüht?
Ein oft gehörter Ratschlag lautet: Schwarzen Tee solle man mit kochendem Wasser übergießen, bei grünem Tee dagegen soll das Wasser nicht heißer sein als 60 bis 80 Grad. Doch die Meinungen darüber gehen auseinander. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Gesundheit Wie gesund ist Tee? – Mythen und Wahrheiten
Ständig erscheinen neue verheißungsvolle Studien: Grüner Tee sei gesund und beuge sogar Krankheiten wie Alzheimer und MS vor. Aber was ist wirklich dran?