Hackfleisch gehört zu den meist gekauften Fleischprodukten in Deutschland. Besonders beliebt sind gemischtes Hack aus Fleisch von Rind und Schwein, reines Rinderhack und Geflügelhack. Aber ist es auch einwandfrei für Verbraucherinnen und Verbraucher?
Worauf müssen Verbraucher achten? Kann man gutes Hackfleisch schon an der Optik erkennen? Und welches Hackfleisch schmeckt am besten?
Frühere Tests: Keime und Bakterien
In der Vergangenheit haben Untersuchungen gezeigt, dass Hackfleisch mit Salmonellen oder Listerien belastet sein kann. Deshalb geben wir Stichproben ins Labor, um zu klären: Kann man abgepacktes Hackfleisch aus dem Kühlregal vom Supermarkt oder vom Discounter bedenkenlos verzehren?
Unsere Stichprobe für den Hackfleisch-Check
Dieses abgepackte, konventionelle gemischte Hackfleisch testen wir:
- Aldi „Meine Metzgerei” für 3,99 Euro pro 500 Gramm
- Lidl „Metzgerfrisch” für 3,99 Euro pro 500 Gramm
- Edeka „Gut & Günstig” für 3,99 Euro pro 500 Gramm
- Hit „Goldschmaus” für 3,99 Euro pro 500 Gramm
- Rewe „Wilhelm Brandenburg” für 5,49 Euro pro 500 Gramm
Kann man die Qualität von Hack am Aussehen erkennen?
Sascha Selbach ist Koch und nimmt die verschiedenen Hackfleischprodukte für uns unter die Lupe. Dabei weiß er nicht, welches Hackfleisch aus welchem Supermarkt kommt.
Bei unverarbeitetem Hack sind für ihn mehrere Aspekte entscheidend. “Also, für die perfekte Frikadelle muss Hackfleisch für mich eine richtig schöne Farbe haben. Am besten schön rot für mich, schöne Fettstücke. Fett ist immer wichtig, Fett transportiert Geschmack”, so Selbach.
Optik: Wie sieht das Hackfleisch von Aldi, Lidl, Edeka, Hit und Rewe aus?
Beim Hackfleisch von Hit fällt sofort auf: Farbe und Konsistenz überzeugen nicht. In der Pfanne schmilzt das Fett ungewöhnlich schnell, was die Frikadelle beim Braten trockener macht.
Das Hackfleisch von Aldi fühlt sich bereits beim Anfassen fettig an – ein Zeichen für hohen Fettgehalt. Doch Fett ist nicht unbedingt schlecht, denn es dient als wichtiger Geschmacksträger.
Das Rewe-Hackfleisch punktet mit einer schönen, dunklen Farbe und behält beim Braten seine Größe – ein gutes Zeichen für die Qualität.
Das Hack von Edeka ist dunkler und macht auf Koch Sascha einen guten ersten Eindruck. Die sichtbaren Fettstücke sorgen für Geschmack und Saftigkeit.
Das Hackfleisch von Lidl fällt durch seine stückige Konsistenz auf, was für einige ungewohnt wirkt.
Geschmack: Welche Frikadelle überzeugt?
Koch Sascha Selbach holt sich Verstärkung von vier Frauen, die gerne mit Hackfleisch kochen. Gemeinsam prüfen sie, welches Produkt aus dem Kühlregal - zur Frikadelle verarbeitet - geschmacklich überzeugt.

Lidl und Hit landen dabei auf den hinteren Plätzen. Beide Frikadellen schmecken wenig würzig, trocken und nicht besonders aromatisch. Laut Selbach liegt das daran, dass das Fett zu schnell schmilzt, wodurch die Frikadelle an Saftigkeit verliert.
Auch Aldi kann nicht wirklich punkten: Die Frikadelle hat eine feste Konsistenz und der Geruch ist wenig einladend.
Besser schneidet das Hackfleisch von Edeka ab. Das Mundgefühl ist angenehm, die Frikadellen bleiben in der Pfanne stabil und liefern einen authentischen, herzhaften Geschmack.
Sieger des Geschmackstests: Rewe
Am meisten überzeugt das Hackfleisch “Wilhelm Brandenburg” von Rewe – das teuerste Produkt im Test. Schon optisch punktet es mit einer satten, dunklen Farbe.
Beim Braten sorgen die größeren Fettstücke für Saftigkeit, was sich im Geschmackstest auszahlt: Die Frikadelle ist aromatisch, saftig und rundum gelungen.
Fleischersatz aus Erbsen, Soja, Sonnenblumenkernen und Seitan: Nachhaltig und gesund?
In Deutschland sind vegane Produkte auf Sojabasis die beliebteste Fleisch-Alternative. Wie nachhaltig, gesund und geschmackvoll sind die Ersatzprodukte im Vergleich zu Fleisch?
Was steckt im Hack? - Die Laborergebnisse
Mikrobiologe Maher Korakli hat das Hackfleisch in unserem Check genau unter die Lupe genommen – und gibt Entwarnung:
Alle getesteten Produkte sind unbedenklich und enthalten keine krankmachenden Keime. Sämtliche Richt- und Warnwerte wurden eingehalten – eine gute Nachricht für Verbraucher.
Korakli betont, dass verpacktes Hackfleisch nicht schlechter ist als frisches - solange die hygienischen Bedingungen stimmen. Entscheidend sind: eine durchgängige Kühlkette, eine saubere Verarbeitung und die Einhaltung aller Standards.
Tipps vom Experten für den Umgang mit Hackfleisch
Der Mikrobiologe empfiehlt Verbrauchern:
- Beim Einkaufen Hackfleisch stets in einer Kühltasche transportieren,
- das Verbrauchsdatum beachten und
- beim Braten gut durchgaren.
So bleiben Qualität und Sicherheit gewährleistet.