Das Wissen

Entschuldigung in der Öffentlichkeit – Vom Kniefall zur Social Media-Floskel (1/2)

Stand: 31.10.2024, 16:00 Uhr

Autor/in: Tassilo Hummel

Ob Politiker oder Influencerinnen: Wer in der Öffentlichkeit steht, muss sich für scheinbar alles entschuldigen und inszeniert dies öffentlichkeitswirksam.

Dabei geht es Philosophen und Theologinnen bei der Entschuldigung um den Beginn eines Aussöhnungsprozesses mit dem oder den Geschädigten.

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Der Kniefall Willi Brandts in Warschau hat Weltgeschichte geschrieben, in den aktuellen Debatten über koloniales Unrecht spielen Entschuldigungen eine zentrale Rolle.

Politiker bitten um Entschuldigung Meinung: Kretschmann, das zerknirschte Herz

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In den sozialen Netzwerken verkommt die Entschuldigung oft zur Floskel, kann aber auch wichtige Diskussionen eröffnen.

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Am 10. März, Muttertag in Großbritannien, postete Catherine auf Instagram ein Foto, das sie mit ihren Kindern zeigt. Schnell kam jedoch der Verdacht auf, dass das Bild bearbeitet bzw. manipuliert sei. Als Folge gab Catherine, diesmal auf ihrem X-Account, zu, das Bild selbst bearbeitet zu haben – und bat um Entschuldigung. Was folgte, waren Spott und Häme über die unprofessionelle Bearbeitung des Fotos und den Umgang des Königshauses mit den sozialen Medien.

Am 22. März gab Catherine in einem Social-Media-Video bekannt, dass bei Nachuntersuchungen Krebs festgestellt worden sei und sie sich daher einer präventiven Chemotherapie unterziehen müsse. Wieder folgten Entschuldigungen (und Genesungswünsche) – diesmal von Menschen, die zuvor über Catherine und ihren unprofessionellen Umgang mit Social Media gespottet hatten.

März 2024

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