Wie kommt man von der Mathematik zum Journalismus? Bei mir führte er über den Umweg der Politik – ich habe mich während des Mathematikstudiums in der Studentenpolitik engagiert und mich von der kleinen Form des Flugblatts zu umfangreicheren journalistischen Genres hochgearbeitet. Und dann habe ich festgestellt, dass es mir Spaß macht, komplexe Zusammenhänge in verständlicher Sprache einem größeren Publikum zu vermitteln.
Das führte mich nach einigen freiberuflichen Jahren zur Wochenzeitung "Die Zeit", wo ich 18 Jahre lang Redakteur im Ressort Wissen war. Dort erscheint auch seit 1997 meine Kolumne „Stimmt’s?“, und ich war zwischendurch der Gründungschefredakteur der Zeitschrift „Zeit Wissen“. Nebenher habe ich angefangen, Bücher zu schreiben, inzwischen sind es über 20.
Seit 2008 bin ich mit einer US-Amerikanerin verheiratet, und die zog es irgendwann wieder in die Heimat. Ich musste mich entscheiden, ob ich bei der „Zeit" bis zur Rente durchhalte oder noch einmal etwas ganz anderes mache. Wir sind nach San Francisco gezogen, und ich habe mich als freier Journalist neu aufgestellt. Dabei stieß ich auf das Format von SWR2 Wissen, und es macht mir ungeheuren Spaß, Themen in 30 Minuten fürs Radio aufzubereiten.
Mein Themenspektrum reicht dabei von aktuellen Technikgeschichten und politisch angehauchten Features aus den USA bis zu allgemeinen Wissenschaftsthemen. Und weil Musik schon immer mein Hobby war, habe ich besonders gerne zwei Wissen-Sendungen zum Thema Hirnforschung und Musik produziert – ein Thema, bei dem das Radio alle seine Stärken ausspielen kann.