200 Jahre lang hatte die weltberühmte Dresdner Frauenkirche (erbaut 1726 - 1743) die Stadt geprägt. Der imposante protestantische Kuppelbau hielt 1760 sogar den Geschossen der preußischen Artillerie stand, die Kugeln prallten an der Kuppel ab. Doch als im zweiten Weltkrieg die Briten im Februar 1945 Dresden in Schutt und Asche bombten, fiel auch die Kirche in sich zusammen.
Luftangriff auf Dresden – aus drei Perspektiven
In den 1980er Jahren versammelt sich die Friedensbewegung der DDR um die Ruine, nach der Wiedervereinigung 1990 schließlich wird der Wiederaufbau geplant und am 22. Juni 2004 abgeschlossen. An dem Tag werden noch die Turmhaube und das Kuppelkreuz auf den Bau gesetzt, viele Dresdner schauen begeistert zu.
Vor der Reportage zu diesem Ereignis schildert ein Bericht vom Vortag, welchen Anteil britische Sponsoren am Wiederaufbau hatten.
Februar 1945 Luftangriff auf Dresden – aus drei Perspektiven
Februar 1945 | Der Luftangriff der Alliierten auf Dresden vom 13. bis 15. Februar 1945 gehört zu den massivsten des Zweiten Weltkriegs. Weit mehr als 20.000 Menschen kamen dabei ums Leben. Es gab offenbar nur wenige Rundfunkberichte, zumindest sind kaum welche erhalten geblieben. Zu den wenigen gehören die folgenden drei. Sie unterscheiden sich stark, je nachdem, wer spricht: ein Soldat, ein Berichterstatter der sogenannten Propagandakompanie und eine Mutter.
19.12.1989 Kohl wünscht sich Wiedervereinigung – Rede vor der Dresdner Frauenkirche
19.12.1989 | Kaum war die Mauer gefallen, stand die Frage der Wiedervereinigung im Raum. Es war aber nicht sofort klar, dass und vor allem wie schnell sie kommen würde. Bezeichnend ist die folgende Rede von Helmut Kohl vor den Ruinen der Dresdner Frauenkirche. Kohl spricht zunächst von "konföderativen Strukturen" zwischen den beiden deutschen Staaten, also noch nicht von Wiedervereinigung. Erst in einem Nachsatz schiebt er hinterher, dass sein persönliches Ziel die deutsche Einheit bleibe, wenn die geschichtliche Stunde es zulässt.
Das war gut einen Monat nach dem Mauerfall. Interessant auch die Kluft zwischen dem hörbaren Jubel im Publikum und der Bewertung des Reporters, der am findet, dass es jetzt nicht "die ganz große Rede" war.
14.8.2002 Hochwasser-Wahlkampf: Kanzler Schröder gummistiefelt durch Grimma
14.8.2002 | Im August 2002 kommt es zu einer Hochwasserkatastrophe in Sachsen, der Pegel der Elbe und ihrer Nebenflüsse sind stellenweise so hoch wie nie zuvor gemessen wurde. In Dresden und vielen anderen Städten stehen Straßen unter Wasser.
Es ist aber nicht nur Hochwasser, sondern auch Wahlkampf. Am 14. August, als die Wassermassen schon zurückgehen, besucht Bundeskanzler Gerhard Schröder die schwer getroffene Stadt Grimma im Landkreis Leipzig. Er zeigt sich tief erschüttert und verspricht unbürokratische Hilfe, was seine Popularitätswerte vor der Wahl deutlich steigen lässt.
Die Reportage aus Grimma ist von Sylvia Stadler.
Schröders Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) verpasst die Chance, sich an der Elbe blicken zu lassen. Er besucht lediglich die Hochwassergebiete im eigenen Bundesland Bayern, was ihm aber im Wahlkampf wenig nützt.
Der Beitrag von Armin Hering – ebenfalls vom 14. August – zeigt noch deutlicher, wie das Hochwasser den Wahlkampf beeinflusst.