Flugzeug abgeschossen: Mord an den Präsidenten von Ruanda und Burundi
Am 6. April 1994 werden gleich zwei afrikanische Präsidenten ermordet: der Staatschef von Ruanda, Juvénal Habyarimana, sowie der Präsident Burundis, Cyprien Ntaryamira. Beide saßen in einem Flugzeug, das sich im Landeanflug auf Ruandas Hauptstadt Kigali befand. Das Flugzeug wurde von zwei Boden-Luft-Raketen abgeschossen.
Jagd auf Tutsi: Mordanschlag löst Bürgerkrieg in Ruanda aus
Dieser Präsidentenmord ist die Initialzündung für den Bürgerkrieg in Ruanda, bei dem Angehörige der Hutu-Mehrheit systematisch Jagd auf die Minderheit der Tutsi machen. Nach Schätzungen kommen innerhalb von drei Monaten 800.000 bis eine Million Menschen ums Leben – drei Viertel aller in Ruanda lebenden Tutsi.
Dass es so weit kommen würde, ist am 7. April noch nicht klar, als Afrika-Korrespondent Michael Franzke eine Einschätzung zum Präsidentenmord gibt.
Völkermord in Ruanda
Afrika
5.8.1914 / 3.12.1921 Aufruf an die Landsleute in Deutsch-Ostafrika
5.8.1914 / 3.12.1921 | Der Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, Heinrich Schnee, wendet sich an seine Landsleute. Diese Aufnahme wurde, wie viele andere Reden des Ersten Weltkriegs, nachträglich aufgezeichnet, in diesem Fall im Dezember 1921. "Deutsch-Ostafrika" bezeichnete die von 1885 bis 1918 bestehende deutsche Kolonie. Sie umfasste die heutigen Länder Tansania, Burundi, Ruanda und einen Teil von Mosambik. Mit dem Krieg hat Deutschland diese Gebiete verloren – Heinrich Albert Schnee war somit auch der letzte Gouverneur von Deutsch-Ostafrika.
2.7.1960 "Afrikanisches Jahr" 1960: Kolonien werden zu unabhängigen Staaten
2.7.1960 | 1960 war das "Afrikanische Jahr". Fast 20 ehemalige Kolonien in Afrika werden zu unabhängigen Staaten, darunter Mali, die Republik Kongo, Nigeria und Madagaskar. Am 1.7.1960 auch Somalia, das aus gleich zwei Kolonien hervorging: Italienisch-Somaliland und Britisch-Somaliland. In diesem Jahr entstand im Südwestfunk eine Sendereihe mit dem Titel "Tribüne der jungen Völker", die sechs Jahre lang über die Situation in den ehemaligen Kolonien berichtete. Diese Folge vom 2. Juli 1960 macht deutlich, wie damals über die Entkolonialisierung berichtet wurde.
24.2.1979 Erich Honecker: Freundschaftsbesuch in der Volksrepublik Mosambik
24.2.1979 | Im Februar 1979 reist eine Delegation der DDR-Regierung unter Leitung von Erich Honecker zu einem offiziellen Freundschaftsbesuch in die Volksrepublik Mosambik. Im Sinne der sogenannten "Antiimperialistischen Solidarität" unterstützt die DDR seit den 1960ern junge sozialistische Staaten in Asien und Afrika. Mosambik im Südosten Afrikas war erst 1975 unabhängig geworden von der Kolonialmacht Portugal. Honeckers Besuch in der Hauptstadt Maputo endet mit einem Freundschaftsvertrag. Mosambikaner sollen in die DDR kommen und eine berufliche Ausbildung erhalten. Die DDR wiederum erhält durch das Abkommen mit Mosambik Zugang zu Devisen und zu Rohstoffen wie Steinkohle. Die Rede von Erich Honecker anlässlich der Vertragsunterzeichnung wird am 24.2.1979 im Rundfunk der DDR ausgestrahlt.
Durch den bilateralen Vertrag kamen von 1979 bis 1989 etwa 20.000 Arbeitskräfte aus Mosambik in die DDR. Doch ein Teil ihres Lohns wurde von der DDR einbehalten - zur Tilgung der Staatsschulden, die Mosambik bei der DDR hatte. Bis heute kämpfen die ehemaligen Vertragsarbeitskräfte aus Mosambik für Entschädigungszahlungen.
Im Bild: Erich Honecker, Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und Staatsratsvorsitzender der DDR, und Oliver Tambo, Präsident des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) von Südafrika, trafen am 23. Februar 1979 in Maputo in Mosambik zu einer Unterredung zusammen. Honecker hielt sich vom 22. bis 24. Februar zu einem Freundschaftsbesuch in Mosambik auf.