Dies ist eine der späten Radioansprachen von Thomas Mann, die er aus dem Exil an seine deutschen Landsleute sendet. Es ist Neujahr 1945. Im Sommer zuvor sind Briten und US-Amerikaner in der Normandie gelandet und haben große Teile Frankreichs von den Nazis befreit. Doch im Dezember startet die Wehrmacht ihre Ardennenoffensive und rückt wieder Richtung Westen vor, bis kurz vor die Maas.
Dies bewegt Thomas Mann dazu, seine Reihe „Deutsche Hörer“ wieder aufzunehmen und fortzuführen, die er 1941 in seinem Exil in Kalifornien begonnen hatte. Die Platten, die er dort aufnimmt, gelangen per Luftpost nach New York und werden von dort wiederum per Kabel nach London übertragen. Die BBC sendet die Aufnahmen schließlich über Langwelle auch ins deutsche Reichsgebiet. Hier also Thomas Manns Neuajahrsansprache vom 1. Januar 1945.
18.3.1941 Thomas Mann spricht aus Kalifornien zu den "Deutschen Hörern"
18.3.1941 | Thomas Mann sendet im Krieg 55 Radioansprachen, die er an seine Landsleute adressiert. „Deutsche Hörer“ heißt die Sendereihe. In seinem Exil in Kalifornien nimmt er seine Reden auf Platte auf. Diese werden per Luftpost nach New York gebracht und von dort wiederum per Kabel nach London übertragen. Die BBC sendet die Aufnahmen schließlich über Langwelle auch ins deutsche Reichsgebiet. Die erste dieser Aufnahmen stammt vom 18. März 1941. Anschließend hören wir eine weitere vom Dezember desselben Jahres. Da ist auch die Tonqualität besser.
10.12.1929 Nobelpreis für Thomas Mann – Flüsterreportage aus Stockholm
10.12.1929 | Der Schriftsteller Thomas Mann bekommt am 10. Dezember 1929 in Stockholm den Literaturnobelpreis. Reporter Alfred Braun berichtet darüber aus Schweden in seiner berühmten Flüsterreportage, in der er ganz nah beim König steht. Später beschreibt er wie es dazu kam: Der König habe kein Mikrofon vor sich haben wollen. Braun fand einen Platz „hinter einem Teppich“. Diese aus der Not geborene „Flüsterreportage“ nutze Braun später auch bei anderen Reportagen aus den Räumen ranghoher Politiker.
19.12.1945 US-Korrespondentin Erika Mann über den Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess
19.12.1945 | Erika Mann, Tochter von Thomas Mann, lebte erst im Exil in der Schweiz und emigrierte dann in die USA. Im Krieg berichtet sie für britische und amerikanische Medien. Im Interview mit einem deutschen Kollegen schildert sie ihre Eindrücke von den Angeklagten im Gefängnis und aus dem Gerichtssaal. | Nürnberger Prozesse