1914 stehen deutsche Truppen im Westen auf französischem Territorium vor Paris. Der russische Angriff auf die Ostgrenze des Deutschen Reiches zur Entlastung der Franzosen wird durch Hindenburg zurückgeschlagen. Die Soldaten im Hörbild wollen aus dem Lazarett schnell wieder an die Front.
Oktober 1914, ein Hörbild von einem Berliner Lazarett. Es ist der dritte Kriegsmonat, die deutschen Truppen stehen im Westen vor Paris, während der russische Angriff auf die Ostgrenze des deutschen Reiches durch Hindenburg zurückgeschlagen wurde.
Im Hörbild hat einer der Soldaten eine Armverletzung, will aber, wie die anderen Soldaten auch, schnell wieder an die Front. Das Hörbild endet mit dem patriotischen Gesang „Die Wacht am Rhein“.
Die Erwartung, dass der Kriegsverlauf kurz sein würde, stellt sich Ende 1914 als falsch heraus, der Bewegungskrieg ist in den Schützengräben erstarrt.
Hörbilder waren auf Tonwalzen oder Wachsplatten gespeichert bereits Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Es gab schon Aufnahmen von Spielszenen, kurzen Lesungen oder humoristischen Einlagen.
1914 „Die Serben sind alle Verbrecher“ (Lied)
1914 | Auch die Unterhaltungsmusik stand im Ersten Weltkrieg im Zeichen der Propaganda, hier in Form des Liedes „Die Serben sind alle Verbrecher“. Komponist war Walter Kollo – der Vater von Willi Kollo und damit Großvater von René Kollo. Es handelt sich um eine Verballhornung von „Die Männer sind alle Verbrecher“ aus der Operette „Wie einst im Mai“. Der Refrain spricht für sich: „Die Serben sind alle Verbrecher, ihr Land ist ein finsteres Loch. Die anderen sind noch viel frecher, aber Dresche kriegen sie doch.“
Der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie waren am 28. Juni 1914 in Sarajevo vom serbischen Nationalisten Gavrilo Princip ermordet worden. Das Attentat löste die Julikrise aus, die wiederum zum Ersten Weltkrieg führte.
1914 "Die vier Patienten" – Lied zum Kriegsbeginn
1914 | Das Lied bildet die Situation der europäischen Mächte vor 1914 aus deutscher Sicht ab. Komponist und Textdichter dieses Liedes sind unbekannt, Sänger ist der Komiker und Sänger Otto Reutter (1870 - 1931). Der Vortragende berichtet von einem Traum, in dem er als Arzt vier Patienten ganz besonderer Art behandelt.
4.8.1914 / 22.1.1918 Reichstagspräsident Kaempf: Ansprache zu Beginn des Ersten Weltkriegs
4.8.1914 / 22.1.1918 | Der linksliberale Politiker Johannes Kaempf sah in seiner Rede – wie viele andere deutsche Politiker auch – Deutschland unverschuldet in den Krieg ziehen.
6.8.1914 / 10.1.1918 Kaiser Wilhelm ruft zum Krieg auf
6.8.1914 / 10.1.1918 | Einen Monat nach dem Attentat auf den österreichischen Thronfolger in Sarajevo beginnt der Erste Weltkrieg. Mit der Kriegserklärung von Österreich-Ungarn gegen Serbien war auch Deutschland involviert. Am 6. August 1914 richtet Kaiser Wilhelm einen Aufruf an das deutsche Volk. Wir hören allerdings nicht die Originalrede, denn von der gibt es keine Aufzeichnung. Der Kaiser hat diese Rede aber dreieinhalb Jahre später, also einige Monate vor Kriegsende, nachaufgezeichnet.
Interessant dabei: Es existiert nicht nur die Rede, sondern auch die vorausgegangenen Probeaufnahmen, in denen der Kaiser geübt hat. Im Hintergrund erkennt man die Stimme des Sprachwissenschaftlers Wilhelm Doegen, der den Kaiser bei der Rede unterstützte. So hielt er ihm etwa die Hand in den Rücken, um ihm den richtigen Abstand zum Aufnahmetrichter zu zeigen. Der Kaiser setzt mehrfach an und wird jedesmal energischer.
August 1914 Auf der Banke an der Panke (Lied)
August 1914 | Abschied eines Weltkriegsteilnehmers von 1914: "Musikalischer Dialog" eines Soldaten mit seiner Freundin. Er glaubt, in Kürze wieder zurück zu sein, weil der Deutsche den anderen Soldaten überlegen ist.
1914 Genau wie 1870! – Lied zu Beginn des Ersten Weltkrieges
1914 | Umstände und Hintergründe des Ersten Weltkriegs ähneln in diesem Lied sehr dem deutsch-französischen Krieg 1870/71. Am Schluss des Liedes heißt es: "... und das Französchen überjibt sich / jenau wie 1870!"
5.8.1914 / 3.12.1921 Aufruf an die Landsleute in Deutsch-Ostafrika
5.8.1914 / 3.12.1921 | Der Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, Heinrich Schnee, wendet sich an seine Landsleute. Diese Aufnahme wurde, wie viele andere Reden des Ersten Weltkriegs, nachträglich aufgezeichnet, in diesem Fall im Dezember 1921. "Deutsch-Ostafrika" bezeichnete die von 1885 bis 1918 bestehende deutsche Kolonie. Sie umfasste die heutigen Länder Tansania, Burundi, Ruanda und einen Teil von Mosambik. Mit dem Krieg hat Deutschland diese Gebiete verloren – Heinrich Albert Schnee war somit auch der letzte Gouverneur von Deutsch-Ostafrika.
3.8.1914 Erster Weltkrieg: Ein Soldat nimmt Abschied von seiner Familie
3.8.1914 | Der Soldat heißt Alfons Baffrey, er kommt aus Wien. Er muss gleich in der ersten Kriegswoche in den Landsturm einrücken und hinterlässt seinen Angehörigen einen Abschiedsgruß auf einer Wachswalze. Diese ist stark beschädigt, die Aufnahme daher schwer verständlich. Er richtet sich an seine "lieben Kinder" und sein "liebes Weiberl". Er bittet seine Frau, auf Gott zu vertrauen und auf ihre Gesundheit zu achten. Alles andere "wird dann recht werden".
August 1914 Die graue Felduniform (Lied)
August 1914 | Abschied eines Weltkriegsteilnehmers von 1914: "Musikalischer Dialog" eines Soldaten mit seiner Freundin. Er glaubt, in Kürze wieder zurück zu sein, weil der Deutsche den anderen Soldaten überlegen ist.
1914/15 ... sagt Deutschland (Lied)
1914 / 1915 Ironische Seitenhiebe auf das teutomanische Großmachtgebahren: Textanfang: "Ich lüge nie, auf Ehrenwort - sagt Russland' / Ich sprech die Wahrheit immerfort - sagt England! / Ich rede wahr und klar und grad - sagt Frankreich! / Ich schweig und rede durch die Tat - sagt Deutschland!!! /
1914 / 1915 Margarete Wiedecke: "Da hat doch wieder eener dran gedreht" (Lied)
1914 / 1915 | Margarete Wiedecke besingt eine Welt, die aus der Zeit gefallen ist: Die Uhr geht falsch, alles wird teurer, die Börse spielt verrückt: Es herrscht Krieg.
1914 Eroberung Lüttichs im Hörbild
1914 | Die Eroberung der belgischen Stadt Lüttich im August 1914 war der erste größere Angriff der deutschen Armee im Ersten Weltkrieg. Lüttich wird – damals eine neue Kriegstechnik – vom Zeppelin aus bombardiert. Dieses aufwändige Hörbild inszeniert den Angriff wie eine spielerische Angelegenheit. Tatsächlich sind Tausende in diesen Kämpfen gestorben. Zwischendurch hört man den bekannten Propaganda-Schlachtruf: "Jeder Schuss ein Russ, jeder Stoß ein Franzos, jeder Tritt ein Brit."
24.10.1914 Feldgottesdienst im Krieg (Hörbild)
24.10.1914 | Feldgottesdienst im Ersten Weltkrieg. Chorgesang "Nun danket alle Gott" und eine kurzen Predigt, die mit einem "Hurra" auf den Kaiser endet.
26.8.1914 Kurzhörspiel zum Vorstoß deutscher Truppen nach Paris
26.8.1914 | Bei der Aufnahme handelt es sich um ein Kurzhörspiel, damals "Hörbild" genannt. Aufgenommen wurde es am 26. August 1914, also kurz nach Kriegsbeginn. Ensemble Zono-Truppe. Zono-Phon war eine Schallplattenfirma in Berlin. | Erster Weltkrieg
31.8.1914 / 17.10.1917 Paul von Hindenburgs Dankerlass an die Truppen der 8. Armee nach der Schlacht von Tannenberg
31.8.1914 / Oktober 1917 | Am 31. August 1914 schlägt die 8. Armee bei Tannenberg die russische Armee. Oberbefehlshaber Paul von Hindenburg gibt seinen Kämpfern ein paar Tage Urlaub. Nachgesprochen und aufgezeichnet drei Jahre später, im Oktober 1917.