Der Erste Weltkrieg
Kurzhörspiel zum Vorstoß deutscher Truppen nach Paris
Bei der Aufnahme handelt es sich um ein Kurzhörspiel, damals "Hörbild" genannt, zum Vorstoß deutscher Truppen nach Paris. "Kinder Kopf hoch / Singen wir mal was Lustiges / Ich bin ein lust’ger Grenadier / Jupheidi jupheida".
Aufgenommen wurde es am 26. August 1914, also kurz nach Kriegsbeginn. Ensemble Zono-Truppe. Zono-Phon war eine Schallplattenfirma in Berlin.
Hörbild
Soldatengesang: "Morgenrot"; "Ich bin ein lust'ger Grenadier" / Kriegsgeräusche / Unterhaltung der Soldaten: "Und wieder mit Hindenburg ... Und wir: Jeder Stoß ein Franzos', jeder Schuss ein Russ', jeder Tritt ein Brit'" / Gelächter, Zapfenstreich
Die Aufzeichnung enthält neben Musik auch militärische Kommandos und Schlachtengeräusche. Hörbilder waren auf Tonwalzen oder Wachsplatten gespeichert bereits Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Es gab schon Aufnahmen von Spielszenen, kurzen Lesungen oder humoristischen Einlagen.
Das im Hörbild zitierte "Jeder Schuss ein Russ, jeder Stoß ein Franzos', jeder Tritt ein Brit', jeder Klaps ein Japs" ist Teil der deutschen Kriegspropaganda und fand sich auf vielen Postkarten und als Aufschrift auf Transportwaggons der deutschen Armee.
Deutscher Vormarsch kommt schnell zum Stehen
Der schnelle deutsche Vormarsch kam kurz vor Paris in der ersten Septemberwoche 1914 an der Marne zwischen Chantilly und Meaux zum Stehen. Es gelang dem deutschen Generalstab nicht, Kommando- und Nachschubprobleme zu lösen, mit denen die Truppen auf ihrem Vormarsch durch Nordfrankreich zu kämpfen hatten. Als sie die Marne erreichte, war die deutsche Armee ausgebrannt, während die französischen Truppen nach zwei Wochen des Rückzugs den Gegenangriff planen konnten.
Ensemble: Zono-Truppe (Zono-Phon war eine Schallplattenfirma in Berlin)
Aufnahmedatum: 26.8.1914
Quelle: Deutsches Rundfunkarchiv (DRA)
Der Erste Weltkrieg in historischen Tonaufnahmen
1914 „Die Serben sind alle Verbrecher“ (Lied)
1914 | Auch die Unterhaltungsmusik stand im Ersten Weltkrieg im Zeichen der Propaganda, hier in Form des Liedes „Die Serben sind alle Verbrecher“. Komponist war Walter Kollo – der Vater von Willi Kollo und damit Großvater von René Kollo. Es handelt sich um eine Verballhornung von „Die Männer sind alle Verbrecher“ aus der Operette „Wie einst im Mai“. Der Refrain spricht für sich: „Die Serben sind alle Verbrecher, ihr Land ist ein finsteres Loch. Die anderen sind noch viel frecher, aber Dresche kriegen sie doch.“
Der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie waren am 28. Juni 1914 in Sarajevo vom serbischen Nationalisten Gavrilo Princip ermordet worden. Das Attentat löste die Julikrise aus, die wiederum zum Ersten Weltkrieg führte.
1914 "Die vier Patienten" – Lied zum Kriegsbeginn
1914 | Das Lied bildet die Situation der europäischen Mächte vor 1914 aus deutscher Sicht ab. Komponist und Textdichter dieses Liedes sind unbekannt, Sänger ist der Komiker und Sänger Otto Reutter (1870 - 1931). Der Vortragende berichtet von einem Traum, in dem er als Arzt vier Patienten ganz besonderer Art behandelt.