Es gab schon einmal einen Sender mit der Abkürzung SWR. Gegründet wurde er am 7. Dezember 1923, also kurz nach Beginn des Rundfunks in Deutschland.
Der Rundfunkbetrieb in Deutschland startete am 23. Oktober 1923 mit der berühmten Ansage:
Gesendet hat das die Funk-Stunde AG in Berlin. Der Name verrät es: Das war kein öffentlich-rechtlicher Rundfunk; den gab es noch nicht. Sondern eine AG, also eine privatwirtschaftliche Aktiengesellschaft, betrieben von der Reichspost zusammen mit privaten Investoren.
SWR, WERAG, NORAG: Rundfunkgesellschaften im Deutschen Reich
Innerhalb kurzer Zeit entstanden solche Rundfunkgesellschaften im gesamten Deutschen Reich. Die WERAG in Westdeutschland, die NORAG in Norddeutschland und eben auch der SWR – der Südwestdeutsche Rundfunkdienst.
Der SWR deckte ein Gebiet vom Saarland über Rheinland-Pfalz bis in Teile Hessen ab. Anfangs wurde drei bis fünf Stunden gesendet, vor allem Nachrichten und Unterhaltungsmusik. Irgendwann kamen Reportagen dazu, aufgenommen draußen mit dem Mikrofon. Der Pionier im damaligen SWR war Paul Laven.
Gesendet hat der damalige SWR aus Frankfurt. In Stuttgart wiederum entstand ein paar Wochen später die SÜRAG, die Süddeutsche Rundfunk AG. Beide wurden 1925 Mitglieder der Reichsrundfunkgesellschaft.
Nationalsozialismus: SWR AG wird Reichssender Frankfurt
Die Zeit der SWR AG endete mit der Machtübernahme der Nazis, die die Sender verstaatlichten. Aus der SWR AG wurde der Reichssender Frankfurt, aus der SÜRAG der Reichssender Stuttgart.
SDR und SWF fusionieren 1998: Es gibt wieder einen SWR
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Rundfunk neu aufgebaut, aber die Namen kamen wieder mit dem Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart. Der fusionierte 1998 mit dem Südwestfunk zum Südwestrundfunk. Da war er also wieder: Der SWR, und doch ganz anders als vor 100 Jahren.
Archivradio-Gespräch | 100 Jahre Radio Der Weg zum Rundfunk – Von der ältesten Tonaufnahme bis zur ersten Sendung
1923 startete der Rundfunk in Deutschland. Was musste dafür alles geschehen? Eine frühe Geschichte der Klangverarbeitung in Tondokumenten.
23.9.1933 Hitlers erste Reichsautobahn: Spatenstich bei Frankfurt am Main
23.9.1933 | Hitler und Autobahn – das gehört im kollektiven Gedächtnis der Deutschen zusammen. Dafür hat Hitler gesorgt, obwohl die Pläne deutlich älter sind und aus der Weimarer Zeit stammen. Es ist der 23. September 1933: Spatenstich für den ersten Autobahnabschnitt Frankfurt – Darmstadt. Den inszeniert Hitler als feierliche nationale Zeremonie. Die Aufnahme beginnt scheinbar harmlos mit der Beschreibung schöner Sommerwiesen, geht mit Sieg-Heil-Rufen weiter und findet in einer aufschlussreichen Rede Adolf Hitlers ihren Höhepunkt.