Hier finden Sie die Beiträge aus den SWR Kultur Literatursendungen an einem Ort: Die SWR Bestenliste und die SWR Kultur lesenswert Sendungen Feature, Magazin, Kritik und Gespräch. Mit Buchtipps, Diskussionen und Rezensionen zu aktuellen Sachbüchern und Neuigkeiten aus der Literatur.
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Arthur Schnitzler – Reigen
Es war einer der größten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts, denn das Thema lautet: Sex. Mit heutigem Blick kann man darin viel über unsere Gegenwart erkennen, findet SWR Kultur Praktikantin Charlotte Prestel.
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lesenswert Quartett zum Anhören
Das „lesenswert Quartett“ zum Anhören: In der Aufzeichnung vom 27. Februar 2024 diskutieren Denis Scheck, Insa Wilke, Ijoma Mangold mit Melanie Möller über vier Neuerscheinungen.
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Lea Ypi – Die Architektonik der Vernunft
Zu Immanuel Kants 300. Geburtstag beschäftigt sich die britisch-albanische Philosophin Lea Ypi mit einem lange vernachlässigten Abschnitt in der „Kritik der reinen Vernunft“.
Aus dem Englischen von Antonia Grunert
Suhrkamp Verlag, 245 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3518300381 -
Stig Dagerman – Gebranntes Kind
Nach dem Tod seiner Mutter stürzt der 20-jährige Bengt in eine tiefe Krise. Verschärft wird sie dadurch, dass der Vater bereits seit längerem ein Verhältnis mit einer anderen Frau hat. Ausgerechnet in sie verliebt sich Bengt. „Gebranntes Kind" ist ein psychologisch hochspannender Roman über die männliche Begierde und das Erwachsenwerden.
Aus dem Schwedischen von Paul Berf
Guggolz Verlag, 299 Seiten, 25 Euro
ISBN 9783945370452 -
Gert Ueding – Bloch, Jens und Mayer. Die Tischgesellschaft der Julie Gastl
Gert Uedings „Bloch, Jens und Mayer“ ist eine Hommage an eine versunkene Epoche. Drei Geistesgrößen treffen sich regelmäßig zu Austausch und Gespräch. Initiatorin der Tübinger Tischgesellschaft war die Buchhändlerin Julie Gastl. Sie hat es geschafft, die unterschiedlichen Temperamente von Ernst Bloch, Hans Mayer und Walter Jens in ihrem „Bücherhaus“ zusammenzubringen.
Kröner Edition Klöpfer, 250 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-520-75303-8 -
Fabio Stassi – Die Seele aller Zufälle
Der Gelegenheitsdetektiv und Bibliotherapeut Vince Corso macht sich in Rom auf die Suche nach einem geheimnisvollen Buch – und entdeckt den Weg zu einem Safe, in dem Millionen versteckt sein könnten. Fabio Stassis „Die Seele aller Zufälle“ ist ein unwiderstehlich melancholischer Kriminalroman voller Liebe zur Literatur.
Aus dem Italienischen von Annette Kopetzki
Edition Converso, 283 Seiten. 24 Euro
ISBN 978-3-949558-31-3 -
Melanie Möller – Der entmündigte Leser. Für die Freiheit der Literatur
Eine Streitschrift und eine Polemik ist Melanie Möllers neues Buch: Für eine wilde, freie, aufmüpfige Literatur und gegen woke, moralische, politisch korrekte Attacken auf die Literaturgeschichte. Die Altphilologin vertraut auf Kenntnis und Vernunft von Leserinnen und Lesern. Ein anregender und gelehrter Essay – der zugleich Teil jener aufgeregten Debatte ist, gegen die er sich richtet.
Galiani Verlag, 238 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-86971-302-1 -
Isabel Allende – Der Wind kennt meinen Namen
Von Kindern, die Opfer politischer Willkür werden, erzählt Bestseller-Autorin Isabel Allende in ihrem neuen Roman. Sie verknüpft die Schicksale von drei Kindern, die im 20. Jahrhundert flüchten müssen, traumatisiert und heimatlos werden. Rezension von Beate Tröger.
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Frauen, Freiheit und Tabus – Neue Bücher von Jane Gardam, Isabel Allende und Vigdis Hjorth
Neue Bücher von Jane Gardam, Isabel Allende und Vigdis Hjorth
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Susanne M. Riedel – Lebensmitteallergie
Der Schriftsteller Jakob Hein empfiehlt in seinem persönlichen Lesetipp die humorvollen Geschichten von Susanne M. Riedel: „Lebensmitteallergie. Mein Leben in Autokorrektur“ über ihren Alltag als Frau und Mutter in der Großstadt, erschienen im Satyr-Verlag.
Satyr Verlag, 192 Seiten, 17 Euro
ISBN 9783910775084 -
Aktuelle Entwicklungen in der Kinder- und Jugendliteratur
Lust auf Lesen: Die Studie „Bock auf Buch“ hat kürzlich untersucht, wie Kinder und Jugendliche sich über Bücher informieren und was ihnen das gedruckte Buch bedeutet. Das boomende Genre „Young Adult“ mit Romantasy-Büchern füllt eine Lücke für die 14 – 16jährigen. Die Studie wurde vom Börsenverein des deutschen Buchhandels und der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (AVJ) beauftragt.
Ein Gespräch mit Barbara Müller, Geschäftsführerin des Interessenverbandes AVJ, über aktuelle Entwicklungen im Kinder-und Jugendbuchmarkt. -
Jane Gardam – Gute Ratschläge
Gute Ratschläge sind ihre Spezialität: Ungebeten und unverblümt beglückt Eliza ihre Nachbarinnen mit Anregungen für ein gelingenderes Leben. Bis Joan verschwindet, die Frau von gegenüber. Eliza beginnt, ihr Briefe zu schreiben, voller Seitenhiebe auf die englische Mittelschicht. Eine komische und anrührende Gesellschaftssatire der britischen Erfolgsautorin Jane Gardam.
Aus dem Englischen von Monika Baark
Hanser Berlin Verlag, 320 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-446-27957-5 -
Vigdis Hjorth – Ein falsches Wort
Die Norwegerin Vigdis Hjorth erzählt in diesem Familienroman von den seelischen Folgen eines Missbrauchs – und von einer Tochter, die um die Anerkennung ihrer Geschichte kämpft. Ein psychologisch kluges und bewegendes Buch über ein tief beschädigtes Leben. Bei seinem Erscheinen 2016 in Norwegen sorgte Hjorths Roman für einen Skandal.
Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs
S. Fischer Verlag, 400 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-10-397513-0 -
Dinge des Lebens – Monika Helfer über ihren Roman "Die Jungfrau"
Monika Helfer hat einen Roman über eine schwierige Freundin geschrieben. Miriam Zeh befragt sie zu den Mühen der Jugend und der Weisheit des Alters.
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Adam Morris – Bird
Adam Morris wirft in seinem Kriminal- und Gefängnisroman „BIRD“ einen schonungslosen Blick auf die segregierte Gesellschaft Australiens. Die hält die Vorrechte der weißen Bevölkerung noch immer für selbstverständlich, während einem jungen Aboriginal wie dem 25-jährigen Carson nur eine Knast-Karriere offensteht.
Aus dem Englischen von Conny Lösch
Edition Nautilus, 304 Seiten, 20 Euro
ISBN 978-3-96054-340-4 -
Florian Dietmaier – Die Kompromisse
In seinem Debutroman „Die Kompromisse“ zeichnet Florian Dietmaier den Lebensweg eines österreichischen Diplomaten namens Peter nach. Peter ist zeitlebens kompromissbereit, was bedeutet, dass er seine eigene Identität oft in Frage stellen muss. Äußerst klug kontrastiert der Autor nationale Identität mit einer global agierenden Welt.
Droschl Verlag, 150 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-99059-148-2 -
Roger Van de Velde – Knisternde Schädel
„Knisternde Schädel“ – das sind zwanzig kurze Erzählungen über die Insassen in einer psychiatrischen Anstalt in Belgien in den 1960er Jahren. Der Autor, Roger Van de Velde, verbrachte selbst als Patient viele Jahre in solchen Einrichtungen. Seine Geschichten berichten teils humorvoll, teils ernüchternd von absurden Szenen und skurril wirkenden Insassen einer uns normalerweise unzugänglichen Welt.
Aus dem belgischen Niederländisch von Annette Wunschel
Suhrkamp Verlag, 143 Seiten, 20 Euro
ISBN 978-3-518-22548-6 -
Xita Rubert – Die Unordentlichen
Der schöne Schein der Normalität und der manchmal schmale Grat zwischen Kunst und Wahnsinn – darum geht es in dem Debütroman „Die Unordentlichen" der Spanierin Xita Rubert.
Aus dem Spanischen von Friedrike von Criegern
Berenberg Verlag, 128 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-949203-86-2 -
Valerie Fritsch: Zitronen
August Drach wächst in einem düsteren Dorf auf. Der Vater misshandelt ihn, bevor er eines Tages spurlos verschwindet. Die Mutter hat das Münchhausen-Stellvertretersyndrom. Ein Buch über fehlgeleitete Liebe und Gewalterfahrungen.
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Deniz Ohde: Ich stelle mich schlafend
Yasemin, ein Mädchen mit türkischen Wurzeln, wächst in einer Hochhaussiedlung am Rand einer Stadt auf. Mit 13 Jahren verliebt sie sich in einen Nachbarsjungen. Rund 20 Jahre später entwickelt sich daraus eine gefährliche, toxische Beziehung.
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Anne Weber: Bannmeilen. Ein Roman in Streifzügen
Webers Streifzüge erkunden fremde Winkel ihrer Wahlheimat Paris. Die Banlieues außerhalb des Autobahnrings, die Vorstädte mit ihren Supermärkten und Wohnburgen, ermöglichen einen neuen Weltzugang.
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SWR Bestenliste April mit Büchern von Anne Weber, Valerie Fritsch u.a.
Martina Läubli, Beate Tröger und Gerrit Bartels diskutierten vier auf der SWR Bestenliste im April verzeichneten Werke im Friedrichshafener „Kiesel“.
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Percival Everett: James
Everett dreht die Literaturgeschichte raffiniert einmal auf links, indem er einen Klassiker der amerikanischen Literaturgeschichte einfach überschreibt. Twains Abenteuergeschichte, erzählt aus der Perspektive des schwarzen Sklaven Jim.
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Suche in Dunkelheit und Licht – Der norwegische Schriftsteller Jon Fosse
Jon Fosse bekam 2023 den Literaturnobelpreis. Der Norweger ist einer der großen Mystiker der europäischen Gegenwartsliteratur. Eine Begegnung mit dem Dramatiker und Romancier.
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Franziska Setare Koohestani – Hairy Queen. Warum Körperbehaarung politisch ist
Woher stammen Behaarungsnormen und wie wirken sie sich auf unser Leben aus.
Ullstein Verlag, 288 Seiten, 12,99 Euro
ISBN 978-354-8-06880-0 -
Jamaica Kincaid – Talk Stories. Kolumnen aus dem New Yorker
Die heute weltweit bekannte Schriftstellerin Jamaica Kincaid begann ihre Karriere in den 1970er Jahren als Kolumnistin des Magazins „The New Yorker." Ihre frühen journalistischen Texte, durch die sie sich schon deutlich als begabte Erzählerin zu erkennen gibt, versammelt nun der Band „Talk Stories“.
Aus dem Englischen von Anna Leube und Wolf Heinrich Leube
Kampa Verlag, 252 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-311-10053-9 -
Frances Stonor Saunders – Der Koffer. Sechs Versuche, eine Grenze zu überqueren
Die spannende Odyssee einer rumänischen Familie, die im Zweiten Weltkrieg über Umwege nach England gelangte. Ein Land, das erst für die Enkel zur Heimat wurde.
Aus dem Englischen von Brigitte Hilzensauer
Zsolnay Verlag, 256 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-552-07409-5 -
Anja Utlers Gedichtband über den russischen Angriffskrieg – „Litanei von größter Intensität“
Putins Angriffskrieg war für die Slawistin und Lyrikerin Anja Utler ein Schock. In ihrem Gedichtband „Es beginnt“ reagiert sie darauf. Sie erhält dafür den Peter-Huchel-Preis 2024.
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Pedro Almodóvar – Der letzte Traum. Zwölf Erzählungen
Regisseur Pedro Almodóvars erstes Buch: Eine kryptische Autobiografie mit Figuren, wie wir sie aus Almodóvars Filmwelten kennen.
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Viele erste Male: Kluge Debütantinnen und alte Abenteurer
Neue Bücher von Toxische Pommes, Pedro Almodóvar, Mirrianne Mahn und Lucía Lijtmaer. Und ein bildstarker Comic von Schuiten und Peeters.