Die Literatursendungen Die SWR-Bestenliste, SWR2 lesenswert Feature, Gespräch, Magazin und Kritik (früher: SWR2 Literatur, SWR2 Forum Buch und SWR2 Die Buchkritik) bieten wir Ihnen als Podcast an. Bitte kopieren Sie die folgende Podcast-Adresse einfach in ein Podcatcher-Programm wie iTunes oder iPodder:
Buchkritik Sasha Filipenko – Der Schatten einer offenen Tür
Im Kriminalroman „Der Schatten einer offenen Tür” zeichnet der belarussische Autor Sasha Filipenko ein plastisches Bild des heutigen Russlands.
Rezension von Tino Dallmann
Buchkritik Philipp Blom – Hoffnung
Vom Verbraucherrecht auf Glück zur erwachsenen Hoffnung: Historiker Philipp Blom erkundet in Briefform die Komplexität des Hoffens in einer Welt voller Krisen. Ein eindrucksvolles Plädoyer für intellektuelle Redlichkeit und gegen trügerischen Optimismus.
Rezension von Oliver Pfohlmann
Buchkritik Leyla Bektaş – Wie meine Familie das Sprechen lernte
Alevs Onkel Cem liegt im Koma. Für Alev, die in einem deutsch-türkischen Elternhaus aufgewachsen ist, ist er die stärkste Verbindung zur türkischen Seite der Familie. Nun will sie mehr über deren Geschichte herausfinden. Ein präzise erzählter und politisch hochaktueller Familienroman.
Rezension von Tino Dallmann
Lesung und Diskussion Maria Stepanova: Der Absprung
Sommer 2023. Ein Krieg ist im Gange. Die Schriftstellerin M. ist im westeuropäischen Exil und wird zu einem Literaturfestival nach Dänemark eingeladen. Doch sie strandet – und nutzt die Gelegenheit, um zu verschwinden. Eine trickreiche, doppelbödige Prosa.
Lesung und Diskussion Tezer Özlü: Suche nach den Spuren eines Selbstmordes
Tezer Özlü, die 1986 starb, schrieb ihren Roman auf Deutsch, veröffentlichte ihn aber nur in eigener Übersetzung auf Türkisch. Nun ist erstmals die Originalversion zu lesen: Eine Prosa, die die Welt nicht beschreibt, sondern durchlebt.
Diskussion über vier Bücher SWR Bestenliste Dezember mit Büchern von Tezer Özlü, Katja Lange-Müller, Lydia Davis und Maria Stepanova
Kitsch oder nicht? Cornelia Geißler, Gregor Dotzauer und Klaus Nüchtern diskutierten vier auf der SWR Bestenliste im Dezember verzeichneten Werke im barocken Schießhaus in Heilbronn. Vor allem das erstplatzierte Prosawerk von Tezer Özlü gab Anlass für grundlegende Diskussionen. Die Anfang der 1980er Jahre geschriebene und jetzt wiederentdeckte „Suche auf den Spuren eines Selbstmordes“ führte zur Frage, ob der Text unter Kitsch zu subsumieren sei. Vor allem der aus Wien angereiste Literaturkritiker des Wiener Magazins Falter Klaus Nüchtern mokierte sich über Sachfehler und missglückte Formulierungen der „pathetischen und egozentrischen Prosa“. Gregor Dotzauer, Literaturredakteur des Tagesspiegel, verteidigte den hohen Ton und die existentielle Dringlichkeit der Prosa. Cornelia Geißler, Literaturredakteurin der Berliner Zeitung, erinnert an den biografischen Hintergrund des Buchs, an die Gewalterfahrungen und Todessehnsucht der Autorin, denen beglückende Lektüren und nahezu therapeutische Sex-Szenen gegenübergestellt werden.
Die 1943 in Anatolien geborene Übersetzerin und Schriftstellerin Tezer Özlü gehörte in den 1980er Jahren zu den wichtigsten Vertreterinnen junger Literatur in der Türkei. Obwohl sie auch in Deutschland gelebt hat, ist sie hierzulande weitgehend unbekannt geblieben. Özlüs „Suche nach den Spuren eines Selbstmordes“ erscheint hierzulande zum ersten Mal, obwohl das Buch auf Deutsch verfasst und mit einem Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Die Autorin reist nicht nur zu den Schauplätzen ihrer literarischen Heroen wie Kafka, Svevo und Pavese, sie erkundet in einer „apodiktischen Sprache“ (Nüchtern) auch eigene Sehnsüchte, Träume und Wünsche. Das Buch entwickelt sich damit zu einer literarischen Feier der „unbedingten Rebellion“ (Dotzauer).
Auf dem Programm in Heilbronn standen außerdem: mit „Unser Ole“ der neue Roman von Katja Lange-Müller (Platz 2), die Prosaminiaturen “Unsere Fremden“ von Lydia Davis (Platz 3) sowie der aus dem Russischen von Olga Radetzkaja übertragene Roman „Der Ansprung“ von Maria Stepanova (Platz 4). Aus den vier Büchern lasen Isabelle Demey und Dominik Eisele. Durch den Abend führte Carsten Otte.
lesenswert Feature Fantasy kann noch mehr! Geschichten der progressiven Phantastik
Fantasy ist beim westlichen Publikum eines der beliebtesten Literatur-Genres. Zehn der 20 weltweit meistverkauften Bücher sind Fantasy-Romane. Viele dieser Geschichten folgen der klassischen Heldenreise, erzählen von Gut und Böse und den Kämpfen großer Völker, gerne vor historischer Kulisse. Einige Autorinnen und Autoren meinen: da geht auch in der deutschen Fantasy noch mehr! Mehr Aktualität. Mehr Diversität. Mehr Gesellschaftskritik und mehr positive Visionen für die Zukunft.
James Sullivan, Patricia Eckermann und Judith C. Vogt erzählen, was „progressive Phantastik“ sein kann, welche Stimmen sie hörbar und welche Erzählformen sie in ihren Texten ausprobieren wollen. Und sie schreiben zusammen eine Geschichte, exklusiv für das SWR Kultur lesenswert Feature.
Von Marc Bädorf
Produktion: SWR 2023
Buchkritik Serhij Zhadan – Chronik des eigenen Atems
Zhadans neuer Gedichtband versammelt Texte aus den Monaten vor und nach dem 24. Februar 2022, als der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg gegen die gesamte Ukraine begann.