Antonello Manacorda dirigiert das SWR Symphonieorchester. Livemitschnitt in der Stuttgarter Liederhalle vom 23. April 2021.
Programm
Béla Bartók
Klavierkonzert Nr. 1
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98
Interpreten
Anna Vinnitskaya, Klavier
SWR Symphonieorchester
Dirigent: Antonello Manacorda
Rhythmus und Variationskunst
Die "Ungarischen Tänze" von Johannes Brahms gehören zu seinen populärsten Werken. Der in Hamburg geborene Komponist hatte die ungarische Volksmusik aber nicht im Original kennengelernt, sondern sie wurde ihm durch den befreundeten Geiger Eduard Reményi vermittelt. Folklore als Kolorit und effektvoller Verkaufsschlager! Béla Bartók dagegen begab sich auf die Spur zu den echten ungarischen Tänzen und war fasziniert von deren archaischer Rhythmik. Die ursprüngliche ungarische Volksmusik wies ihm einen Weg aus der Romantik und half ihm dabei, seinen eigenen Stil zu finden. Dieser ist zu hören in seinem ersten Klavierkonzert, das mit vielen Konventionen bricht. Das Klavier wird zum Rhythmusinstrument, das Schlagzeug erhält eine Hauptrolle, Melodie und Harmonik verlieren an Bedeutung. Auch in Brahms' vierter Sinfonie ist die Rhythmik ein wichtiger Bestandteil des Werks, aber im Zentrum der Komposition steht eindeutig die thematische Arbeit. Im Kopfsatz wird eine Terz zum entscheidenden, alles bestimmenden Intervall. Das berühmte Finale gründet auf einem achttaktigen BassThema, das von Johannes Brahms nach allen Regeln der Kunst variiert wird.
(Text: Georg Rudiger, aus dem Programmheft)
Backstage Talk Anna Vinnitskaya: Nicht rebellisch, aber ein bisschen trotzig
Wie sie als Kind war, warum sie gerne eine Katze wäre, und wie ihr einmal ein Hund aus der Klemme geholfen hat, erzählt Meisterpianistin Anna Vinnitskaya im Backstage Talk.
Backstage Talk Antonello Manacorda: Diese unglaubliche Energie
"Man kann nicht Musik machen, wenn man sich nicht komplett nackt zeigt auf der Bühne", weiß Antonello Manacorda. In der Nacht, bevor er das erste Mal auf ein neues Orchester trifft, macht er kein Auge zu. Warum, verrät uns der italienische Dirigent im Backstage Talk.
SWR Web Concerts Anna Vinnitskaya & Mitglieder des SWR Symphonieorchesters
Robert Schumann: Klavierquintett Es-Dur op. 44 • Robert Schumann: Kinderszenen. Leichte Stücke für Klavier op. 15 • Peter Tschaikowsky: Streichsextett "Souvenir de Florence" d-moll op. 70 | Anna Vinnitskaya, Klavier. Mitglieder des SWR Symphonieorchesters.
SWR Web Concerts David Afkham dirigiert Saariaho, Schostakowitsch und Brahms
Renaud Capuçon (Violine), SWR Symphonieorchester, Dirigent: David Afkham. Mitschnitt aus der Stuttgarter Liederhalle vom 17. Februar 2017.
SWR Web Concerts Das SWR Vokalensemble singt Brahms und Hosokawa
Programm
Johannes Brahms: Gesänge für Frauenchor, zwei Hörner und Harfe op. 17
Toshio Hosokawa: Die Lotosblume. Hommage à Robert Schumann, für gemischten Chor und Percussion (2006)
Johannes Brahms: Fest- und Gedenksprüche für achtstimmigen Chor op. 109
Toshio Hosokawa: Ave Maria
Johannes Brahms: Drei Motetten op. 11
Michio Mamiya: Composition for chorus no. 1, für gemischten Chor a cappella (1958)
Toru Takemitsu: Aus Songs: Wings
Interpreten
SWR Vokalensemble, Mariam Fathy (Harfe), Magdalena Ernst (Horn), Yu-Hui Chuang (Horn), Franz Bach (Percussion), Dirigent: Marcus Creed.
"Es tönt ein voller Harfenklang" – Die Gesänge op. 17 haben einen Ton romantischer Empfindsamkeit, wie man ihn bei Brahms nur selten findet. Geradezu heroisch wirken dagegen die virtuosen doppelchörigen Fest- und Gedenksprüche, die Brahms auf Bibeltexte für nationale Feiertage geschrieben hatte. Wie die geistlichen Motetten op. 110, die romantische Weltabgewandtheit mit alttestamentarischer Verzweiflung verbinden, sind auch sie von beeindruckender Dramatik und zeitloser kompositorischer Meisterschaft.
Eingefügt in diese sehr unterschiedlichen Chorwerke von Johannes Brahms sind zwei Kompositionen des japanischen Komponisten Toshio Hosokawa. Es sind Gebete, die Texte aus dem westeuropäischen Kulturkreis mit einem Gesang verbinden, der von ostasiatischen Gebetsritualen inspiriert ist.
SWR Web Concerts Pablo Heras-Casado dirigiert Brahms, Mozart und Schostakowitsch
Werke von Brahms, Mozart und Schostakowitsch. SWR Vokalensemble, SWR Symphonieorchester, Dirigent: Pablo Heras-Casado. Livemitschnitt aus der Stuttgarter Liederhalle vom 22.3.2019.