An sich verbietet sich die Darstellung des Religiösen auf der Opernbühne. Mit dem Beginn der Geschichte des Musiktheaters hielten viele die Oper für ein zwielichtig frivoles Medium, das für die Darstellung und Handlungen des Glaubens ungeeignet sei. Händels späte biblische Oratorien aber sind im Grunde schon verkappte Opern. Im 19. Jahrhundert wird das Religiöse auf der Opernbühne virulent: Halévy stellt das Judentum ins Zentrum seiner Oper "La Juive" und Richard Wagner begründet mit "Parsifal" die Kunstreligion. Im 20. Jahrhundert wird die Opernbühne sogar zum Medium des Bekenntnisses.
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SWR2 Oper Im Gespräch: "Glaube Liebe Hoffnung"
Die Oper und die Religion: ein weites Feld seit Beginn der Operngeschichte, das gesprächsweise mit viel Musik bis ins 20. Jahrhundert abgesteckt wird.