Frischer Wind für ein traditionsreiches Festival: Die Ludwigsburger Schlossfestspiele haben eine neue Leitung. Für’s Musikstück der Woche ein schöner Anlass, einen Ludwigsburger Mitschnitt auszuwählen: Telemanns Konzert für Blockflöte und Gambe.
Geldgeschenk für Ludwigsburger Musikmut
Musikalische Frischluft bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen: der neue Intendant Jochen Sandig ist ab 2020 für das Programm des Festivals verantwortlich; ein wichtiger Leitfaden sind ihm dabei die UN Nachhaltigkeitsziele.
Gerade hat das Festival dafür 3 Millionen Euro vom Deutschen Bundestag als Fördermittel zugesagt bekommen. Ein schöner Anlass fürs Musikstück der Woche, einen Mitschnitt aus der Ludwigsburger Schatztruhe hervor zu holen: ein Konzert von Telemann, in dessen Musik ja auch immer frischer Wind weht und die erstaunlich viele der Nachhaltigkeitskriterien erfüllt – lange, bevor sie definiert wurden.
Musikalische Weltoffenheit
Kaum ein Komponist ist musikalisch so weltoffen wie Georg Philipp Telemann: in seiner Musik fließen französische und italienische Stilelemente ein, und er mischt sie gekonnt mit typisch deutschem Kontrapunkt.
Dieser „vermischte Geschmack“ ist typisch für die Komponisten im Deutschland des 18. Jahrhunderts. Bei Telemann kommt aber noch ein Faible für slawische Rhythmen und für die Volksmusik hinzu, er bewundert ihre „barbarische Schönheit“ (wie er selbst sagt) und liebt offensichtlich ihren Schwung und die harmonische Würze.
Und eine ungebändigte Experimentierlust in der Instrumentation. Etliche Instrumente hat Telemann selbst beherrscht, er kennt ihre Stärken und Schwächen, zeigt sie immer von der Sonnenseite und kombiniert die Klänge auf ungewöhnliche und frische Art.
Musikstück der Woche Das Freiburger Barockorchester spielt Georg Philipp Telemann: Conclusion D-Dur TWV 50:9
Bei einem stilvollen Mahl darf eine angemessene musikalische Untermalung nicht fehlen. Das wusste Georg Philipp Telemann bereits 1733, als er in Hamburg seine Musique de table veröffentlichte.