SWR2 Abendkonzert vom 18.12.2023

Adventskonzert: „Lux aeterna“ – Klingendes Licht

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In Vokalmusik aus Skandinavien und Frankreich erkunden junge Musikerinnen und Musiker die Leuchtfarben von Instrumenten und Stimmen: der Cellist Lionel Martin (SWR2 New Talent), die Bratschistin Madeleine Przybyl und der Kammerchor „voix unie“, hervorgegangen aus der evangelischen Landesjugendkantorei Baden.

Ohne Licht kein Leben. In allen Kulturen der Welt sind Licht und Dunkelheit Symbole für Leben und Tod. Und für Komponistinnen und Komponisten ist dieser Kontrast seit jeher eine Quelle der Inspiration; oft interessieren sie sich besonders für die Zustände zwischen Leuchten und Finsternis: für die Dämmerung, das Schummerlicht.

Klangflächen und Polarlichter

Musik aus Skandinavien und dem Baltikum steht im Zentrum des Programms. Die Komponisten arbeiten gerne mit Klangflächen, deren Harmonien sich ganz allmählich fortbewegen, dissonant einfärben, verdunkeln und dann erneut aufleuchten. Für den Chorleiter Achim Plagge sind diese Klänge eng verwandt mit dem faszinierenden Farbenspiel von Polarlichtern. 2022 hat er auf einer Reise durch Norwegen Polarlichter beobachtet, dabei entstanden auch die Fotos für diese Website.

Cello und Chor – eine Traumkombination

Im Zusammenklang können sich Cello und Singstimmen gegenseitig in ihrer Leuchtkraft steigern und anfeuern. Die Kombination hat in den letzten Jahren viele Komponistinnen und Komponisten inspiriert – gerade auch zu Werken, deren Texte um Licht und Dunkelheit kreisen.

Der Norweger Ola Gjeilo (*1978) ist der Star unter den zeitgenössischen Chorkomponisten: Chöre auf der ganzen Welt schätzen seine farbenfrohe, sinnliche Klangsprache und die faszinierende Schönheit seiner Harmonien.

Im Text von Gjelios Weihnachtsmotette „O magnum mysterium“ geht es um das Geheimnis von Christi Geburt: die Menschwerdung Gottes im Stall, in den ärmlichsten Verhältnissen. Gjeilo bringt das Mysterium mit Weite und Offenheit zum Klingen, Chor und Cello umarmen einander in dieser Musik.

Michael Waldenby: Omnia tempus habent (Nr. 3) aus Liber Ecclesiastes für achtstimmigen Chor und Violoncello op. 49

„Ein jegliches hat sein Zeit“, sagt der Prediger Salomo im Alten Testament: geboren werden und sterben, töten und heilen, weinen und lachen, klagen und tanzen, suchen und verlieren, lieben und hassen. Der schwedische Organist, Komponist und Dichter Michael Waldenby (*1953) hat diesen wortgewaltigen Text mit seinen Bildern und Gegensatzpaaren in kraftvolle Musik übersetzt.

Ēriks Ešenvalds: In Paradisum (2012) für 8-stimmigen Chor, Viola und Violoncello

Engelsflügel, die eine verstorbene Seele ins Paradies leiten – ihr Flattern übersetzt der lettische Komponist Ēriks Ešenvalds in Tremoli und ätherisch-durchsichtige Flageoletts eines Cellos und einer Solo-Bratsche, die in der Ferne aufgestellt ist.

In diese Klänge, die gleichsam aus einer anderen Welt herüberwehen, ist ein achtstimmiger Chor eingebettet. Er singt einen Text aus dem lateinischen Requiem, der traditionell bei Beerdigungen gesungen wird, wenn der Leichnam aus der Kirche zum Grab getragen wird. Esenvalds hat die Motette 2012 komponiert, in Gedenken an seine verstorbene Großmutter Irma.

Florentine Mulsant: Pie Jesu für vierstimmigen Chor und Violoncello op. 51 (2014)

Der tragische Unfalltod ihres Sohnes Paul war der Auslöser für Florentine Mulsants Motette „Pie Jesu“ (2014). Der Text stammt aus dem lateinischen Requiem: „Gütiger Jesus, Herr, gib ihnen die ewige Ruhe“. Der vierstimmige Chor deklamiert diesen Text mit schlichter Innigkeit und mit aparten harmonischen Reibungen. In weitschwingenden, bewegten Melodiebögen, die immer wieder aufflackern wie eine tanzende Flamme, umkreist das Solo-Cello den Gesang.

Impressionen von der Aufnahme im Studio

Ewiges Licht im Tonstudio: zwei Tage lang war der junge Kammerchor voix unie mit seinem Leiter Achim Plagge im Hans-Rosbaud-Studio Baden-Baden, gemeinsam mit der Bratschistin Madeleine Przybyl und dem Cellisten Lionel Martin. Fanny Berold hat die jungen Musikerinnen und Musiker mit der Kamera begleitet.

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SWR2 New Talent 2021 – 2024 Der Cellist Lionel Martin ist neues SWR2 New Talent

Der Tübinger Cellist Lionel Martin ist seit April 2021 SWR2 New Talent und wird drei Jahre lang mit Konzerten, Studioproduktionen, Radiosendungen und mehr gefördert. Seine Entwicklung als Cellist können Sie hier und im SWR2 Programm mitverfolgen.

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Schafe und Rinder zu hüten gehörte um 1600 für viele Menschen zum täglich Brot. Wahrscheinlich haben sich deshalb auch viele mit dem Text und der Musik dieses Liedes identifiziert, das von der beinahe kindlichen Weihnachtsfreude der Hirten erzählt.

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