Neues Buch von Simon Shuster

Wer ist Wolodymyr Selenskyj?

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Autor/in
Wilm Hüffer

Der US-Journalist Simon Shuster vom „Time“-Magazin hat ein Buch über den ukrainischen Präsidenten geschrieben: „Vor den Augen der Welt. Wolodymyr Selenskyj und der Krieg in der Ukraine“. Für Journalist und Osteuropaexperte Thomas Franke ist sein Buch „wirklich das beste und durchdachteste“, das in den letzten Jahren zu Selenskyj erschienen ist.

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Beobachtungen aus nächster Nähe

Die größte Stärke des Buchs, so Franke, sei die Nähe des Autors zum ukrainischen Präsidenten: „Er hat daneben gestanden, und das merkt man dem Buch auch an.“

Franke verweist auf verschiedene Passagen des Buchs, in denen Shuster Situationen mit Selenskyj aus nächster Nähe beschreibt: an der Front, im Bunker bei Soldaten, bei Selenskyjs Familie – aber auch beim offiziellen Besuch in den USA oder bei Bundeskanzler Scholz in Berlin. Frankes Urteil: „Das ist sehr lebendig, sehr spannend, sehr dicht dran, sehr gut geschrieben.“

„Ganz gut in seinen Job hineingewachsen“

Selenskyjs Image im Westen steht ein Zerrbild durch die russische Propaganda gegenüber: Selenskyj sei ein Clown, Kopf einer Neonazi-Regierung. Selenskyj selbst geht damit laut Shusters Beobachtung ziemlich pragmatisch um: „Er bezeichnet es als das, was es ist: nämlich totaler Quatsch!“

Stattdessen sei der frühere Komiker Shusters Beschreibungen zufolge „ganz gut in seinen Job hineingewachsen“, auch dank seiner Berater – und „in diesem Buch können wir ihm quasi beim Reinwachsen zusehen“.

Keine Gefälligkeitsbiographie

Den Verdacht, Shuster habe eine Gefälligkeitsbiographie verfasst, weist Franke zurück: Selenskyj sei einfach auch „eine spannende Type“, und durch Shusters Buch komme der Leser dieser spannenden Type sehr nah.

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Wilm Hüffer