Walsers Bücher wie „Ein fliehendes Pferd,“ (1978), „Verteidigung der Kindheit“ (1992), „Ein liebender Mann“ (2008), „Muttersohn“ (2011) waren Bestseller, seine Essays und Interviews Aufreger ihrer Zeit.
Als Intellektueller war er einer, der immer unabhängig dachte und sich nicht vor umstrittenen Positionen scheute. Allein seine Auseinandersetzungen mit der deutschen NS-Vergangenheit und dem Holocaust haben eine Epoche geprägt von „Unser Auschwitz“ (1965), „Auschwitz und kein Ende“ (1979) bis hin zur Friedenspreisrede 1998.
Anfang März hat das Deutsche Literaturarchiv Marbach den Vorlass von Martin Walser erworben.
Gespräch über Martin Walser mit SWR2 Literaturchef Frank Hertweck:
Drei TV-Dokumentationen über Martin Walser
Die drei Fernseh-Dokumentarfilme „Martin Walser – Eine Deutschlandreise“ (2001), „Martin Walser – Ein Leben für Alle und Keinen“ (2012) und „Mein Diesseits – Unterwegs mit Martin Walser“ (2017) bilden eine Art Trilogie. Produziert wurden sie zu jeweiligen runden Geburtstagen Martin Walsers.
Zum 95. Geburtstag von Martin Walser stehen jetzt schon alle drei Dokumentationen hier und in der ARD Mediathek bis zum 24.3.2023 online.
Sie unterscheiden sich in der Machart, der Konzeption und in der filmischen Gestaltung fundamental. Es gibt wenige Redundanzen. Sie sind selbst Zeitdokumente, die in ihrer Abfolge das filmische Nachdenken über einen bedeutenden deutschen Schriftsteller präsentieren.