"Vorhang zu und alle Fragen offen": So beendete Marcel Reich-Ranicki regelmäßig das "Literarische Quartett" im ZDF, das er meinungsstark und enthusiastisch moderierte.
Reich-Ranicki wurde vor hundert Jahren, am 2. Juni 1920, in Polen geboren. Er überlebte das Warschauer Ghetto und wollte trotz der Nazi-Verbrechen von der deutschen Literatur nicht lassen. Als "Literaturpapst" prägte er die öffentliche Wahrnehmung von Literatur hierzulande wie kaum ein anderer.
Wie hat sich die Literaturkritik seit seinem Tod 2013 verändert? Und welche Rolle spielen die sozialen Medien für unsere Orientierung im Bücherdschungel?