Seit 60 Jahren schreibt Helga Schubert – täglich, nachts. Die meiste Zeit jedoch war sie nur Literatur-Experten ein Begriff: In der DDR gehörte sie zu den unbequemen Literaten, musste beispielsweise 1980 eine Einladung zum Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt ablehnen.
Politisch engagierte sich Helga Schubert nach dem Fall der Mauer beim „Runden Tisch“, später beobachtete die ausgebildete Psychotherapeutin: „Männer und Frauen in Ost und West haben eine unterschiedliche Sozialisation. Es sind keine Defizite, es sind Diktaturfolgen“.
Diesen Sommer wurde ihre Kurzgeschichte „Vom Aufstehen“ in Klagenfurt preisgekrönt, eine späte Genugtuung. Helga Schubert lebt zurückgezogen bei Wismar, wo sie ihren schwerkranken Mann versorgt. Die Autorin ist auch eine leidenschaftliche Leserin: „Ich beginne immer mit dem letzten Satz, dann mit der letzten Seite. Ich lese Romane rückwärts“.
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Zeitgenossen Helga Schubert: „Ich habe auch Diktaturfolgen“
Die meiste Zeit war Helga Schubert nur Literatur-Experten ein Begriff: In der DDR gehörte sie zu den unbequemen Literaten, musste beispielsweise 1980 eine Einladung zum Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt ablehnen. Diesen Sommer wurde ihre Kurzgeschichte „Vom Aufstehen“ dort preisgekrönt. Späte Genugtuung?