Am 25. November 2013 starb Peter Kurzeck in Frankfurt am Main. Auch nach seinem Tod wächst sein veröffentlichtes Werk glücklicherweise noch weiter, dank seines Lektors und Freundes Rudi Deuble und dank des Verlags Schöffling & Co., der nach der Insolvenz von Kurzecks Stammverlag Stroemfeld/Roter Stern die Herausgabe des Nachlasses fortführt und mittlerweile das gesamte Werk Kurzecks in Neuausgaben lieferbar hält.
„Frankfurt – Paris – Frankfurt“ nimmt eine Sonderstellung im auf zwölf Bände angelegten Zyklus „Das alte Jahrhundert“ ein, der unvollendet bleiben wird: Der Roman war in Peter Kurzecks Werkplan als Band 10 eingeplant, wurde aber das erste fertiggestellte Buch in dem riesigen Gesamtprojekt.
Zu Beginn ging Kurzeck von einer aus vier Romanen bestehenden Arbeit aus. Dass das Projekt ausuferte, immer weitere Erinnerungskreise erschloss, ist dem Wesen des Autors geschuldet. In einem Stipendiumsantrag im Jahr 1997 schrieb er: „Der dritte Band enthält eine lange Rückblende in das Jahr 1977. Der Erzähler und seine Lebensgefährtin, später die Mutter seiner Tochter, kommen in die Stadt. Mitte Oktober fahren sie nach Paris, um dort einen Freund zu treffen. 1977 war das Jahr der Schleyer-Entführung, die eine massive Terrorismusfahndung zur Folge hatte.“
Damit ist der Inhalt des Romans umrissen; der Rest ist Kurzecks Sprache, sein rhythmischer, umschmeichelnder Tonfall, der die Welt beschreibt und zugleich transzendiert. „Frankfurt – Paris – Frankfurt“ ist das letzte Buch, das aus Kurzecks Nachlass erscheinen wird. Das ist ungemein traurig, zugleich aber auch eine Ermunterung, das gesamte Werk zu entdecken.