Wort der Woche

Larenopfer - erklärt von Sandra Richter

Stand
Das Interview führte
Silke Arning
Interview mit
Sandra Richter

2025 jährt sich der Geburtstag von Rainer Maria Rilke zum 150. Mal (* 4. Dezember 1875). „Larenopfer“ heißt der Gedichtband des erst zwanzigjährigen Dichters aus dem Jahr 1895. Gewidmet hat er das Buch seiner Heimat- und Geburtsstadt Prag. Rilke erinnert darin an die Geschichte sowie die Bewohner der „Goldenen Stadt", indem er unterschiedliche Lebenssituationen schildert. Zugleich beschwört er wie ein poetischer Fremdenführer wunderbare Impressionen herauf.

Das Wort „Larenopfer“ verweist auf die Laren, die römischen Schutzgötter bestimmter Orte und Familien, um die im alten Rom ein Kult entstand - dieser war so stark, dass er schließlich verboten wurde. Das „Larenopfer", das der junge Rilke bringen möchte, hat vermutlich mit seiner Ablösung von der Heimatstadt Prag zu tun - und mit seinem Versuch, etwas eigenes und neues zu erschaffen.

2022 hat das Deutsche Literaturarchiv Marbach das große Rilke-Archiv erworben. Die Direktorin des Marbacher Archivs, Sandra Richter, hat das Material ausgewertet und entwirft in ihrem jüngst erschienenen Buch „Rainer Maria Rilke oder Das offene Leben" ein neues Rilke-Bild.

Stand
Das Interview führte
Silke Arning
Interview mit
Sandra Richter