Gespräch

Frankfurter Rabbinerin Elisa Klapheck erhält den Marie-Juchacz-Frauenpreis 2024

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Interview
Eva Marburg

Elisa Klapheck, Rabbinerin der Frankfurter jüdischen Gemeinde, der „Egalitäre Minjan“, erhält den Marie-Juchacz-Frauenpreis 2024, der von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer seit 2019 an Persönlichkeiten verliehen wird, die sich besonders für Frauenrechte und Gleichberechtigung einsetzen.

Jüdische Religion für die Gegenwart erneuert

Ursprünglich habe sie ihre Religion nicht „ungebrochen“ ausleben können, das sei nach der Shoa nicht mehr möglich gewesen, sagt sie über ihre Jugendzeit. Während ihrer Studienzeit beschäftigte sie sich jedoch zusammen mit jüdischen Freundinnen aus Interesse mit dem Judentum. Dort habe sie sich die Sichtweise erarbeitet, wie man in der Gegenwart mit der jüdischen Religion leben könne, wie man das erneuern könne, sagt Elisa Klapheck. Diese Auseinandersetzung habe „ein Feuer“ in ihr ausgelöst, das bis heute anhalte.

Inspiriert durch die weltweit erste Rabbinerin 

Als sich in den 90er-Jahren das liberale Judentum in Deutschland entwickelte und erneuerte, habe in Berlin die Begegnung mit dem Text der ersten jüdischen Rabbinerin weltweit, Regina Jonas, ihren weiteren Weg inspiriert. Regina Jonas halachische Untersuchung „Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?“ war unter anderem Auslöser für den Wunsch, ebenfalls Rabbinerin zu werden.

Bei Autoritätsposition nicht automatisch an einen Mann denken

Ihr eigener Weg sei steinig gewesen, aber auch von Offenheit geprägt. „Jede von uns ist in gewisser Weise immer die Erste, die etwas Neues ausprobiert“, sagt sie. Es sei auch eine Leistung, die noch von der Gesellschaft zu erbringen sei, von uns allen, uns bei einer Autoritätsposition nicht automatisch einen Mann vorzustellen, sagt Elisa Klapheck über ihre Tätigkeit als Rabbinerin.

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