Alle reden vom Krieg, vom Frieden reden viel zu wenig Menschen – findet der Jurist und SZ-Journalist Heribert Prantl. Wir brauchen eine neue Friedensbewegung, fordert er, und eine neue Entspannungspolitik gleich dazu. All das steht in seinem neuen Buch „Den Frieden gewinnen“, das am 17. April erscheint.
Man neige in Deutschland dazu, sich Filme wie „Im Westen nichts Neues“ mit großem Entsetzen anzusehen und das für die Vergangenheit zu halten, sagt Prantl bei SWR Kultur.
Das sei angesichts hunderter Toter jeden Tag in der Ukraine nicht hinnehmbar: „Emmanuel Kant lehrt uns, dass Frieden kein Normalzustand ist, sondern dass er gestiftet werden muss. Wir müssen uns jeden Tag fragen: Wie geht es, Frieden zu stiften?“
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Am 10. Juni 1982 demonstrieren in Bonn eine halbe Million Menschen gegen die NATO. Es ist der Höhepunkt der deutschen Friedensbewegung. Heute ist es ruhiger um sie geworden. Wo stehen deutsche Pazifisten angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine?