Mit der Wahl einer Afrika-Spezialistin setze man einen „Schwerpunkt, der der Bundesregierung besonders am Herzen liege“. Das sagte Außenminister Heiko Maas zur Ernennung von Prof. Carola Lentz zur Präsidentin des Goethe-Instituts. Und für die Wissenschaftlerin schließt sich, wenn sie am 13.11. in ihr Amt eingeführt wird, ein Kreis, weil sie als Chefin des Goethe-Instituts ihre „bisherigen beruflichen und persönlichen Stationen zusammenbringen“ kann.
Das Goethe Institut als globales Netzwerk
Sie freue sich darauf, sagte Carola Lentz, die Entwicklung, die das Goethe-Instituts seit seiner Gründung vollzogen hat, weiter voranzutreiben: „Vom Kulturexport zum globalen Netzwerk“. Am Anfang habe die Spracharbeit, also Deutschunterricht im Ausland im Fokus gestanden. Sehr schnell sei es aber auch darum gegangen ein modernes, zeitgemäßes Deutschlandbild zu vermitteln.
Eine Wissenschaftlerin wird Häuptling
Seit 2002 arbeitet Carola Lentz als Ethnologie-Professorin an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, mit zahlreichen Forschungsaufenthalten in Westafrika. Besonders intensiv geforscht hat sie seit Ende der 80er Jahre im Norden Ghanas an der Grenze zu Burkina Faso. Dort wurde Carola Lentz gleich bei ihrer ersten Reise in eine Großfamilie aufgenommen und bekam den Namen „Tuonanuo“ – was so viel bedeutet wie „aus Bitterkeit wird Süße“. Für ihr Engagement in der Region wurde der Professorin eine seltene Auszeichnung zuteil, ein Ehrentitel: „Maalu Naa heisst „der Häuptling, der macht oder der tut“, erklärt Carola Lentz.