Mit ihrem Essay "Von der Utopie zur Dystopie" hat die 1929 in Budapest geborene ehemalige Marxistin Ágnes Heller jüngst einen philosophischen Schlussstrich unter die totalitären Zukunftsentwürfe gezogen. Die Holocaust-Überlebende mit jüdischen Wurzeln wurde von Georg Lukácz promoviert und musste die Universität wegen ihrer Teilnahme am Ungarn-Aufstand 1956 verlassen. Sie emigrierte in den 70er-Jahren, arbeitete zunächst in Melbourne und folgte später Hannah Arendt auf ihrem Lehrstuhl in New York. Auch wenn Ágnes Heller sagt: "Ich kann nicht alles gleichzeitig in Frage stellen" mischt sich die Philosophin immer wieder in aktuelle Themen ein.