Die FDP feiert ihren 75. Geburtstag, aber angesichts der schlechten Umfragewerte ist die Stimmung gedrückt. Laut ARD-Deutschlandtrend erhält die Partei derzeit nur vier Prozent Zustimmung. Der Sozialphilosoph Jan Skudlarek sagt, Liberalismus an sich sei wichtig, der Liberalismus der FDP betone jedoch die Individualfreiheit teilweise zu stark und die soziale Verantwortung zu wenig.
„Wenn jeder an sich denkt, ist nicht an alle gedacht“, so lautet der Titel seines neuen Buchs. Er erläutert darin seine Ansicht, dass eine Verantwortung, die sich nur an den eigenen Interessen orientiere, „ethisch defizitär“ sei. Gerade im Krisenmodus zeige sich, wie sehr wir aufeinander angewiesen sind. Die FDP müsse die ethische Tragweite des Liberalismus ernst nehmen.
Gespräch Für ein neues Wir: Jan Skudlarek über die Grenzen des Individualismus
In seinem neuen Buch „Wenn jeder an sich selbst denkt, ist nicht an alle gedacht“, weist Jan Skudlarek die Grenzen eines individuellen Freiheitsbegriffs auf.
Forum Das Liberalismus-Gespenst – Gibt es falsche Freiheiten?
Michael Köhler diskutiert mit
Prof. Dr. Jens Hacke, Ideenhistoriker
Prof. Dr. Philipp Lepenies, Politikwissenschaftler
Prof. Dr. Elif Özmen, Philosophin
Diskussion „Ich, ich, ich“ – Segen und Fluch des Individualismus
Die „Entdeckung des Ich“ ist derzeit ein Lieblingsthema der Kulturwissenschaften. Es scheint, so viel „Ich“ und noch mehr „Selbst“ war nie. Doch geht das alles auf Kosten der Zugehörigkeit zu einem „Wir“? „Bindungsunwilligkeit“ des Einzelnen ist ein Stichwort, das immer öfter fällt, wenn man den Zustand der Demokratie diskutiert. Bleibt für die Gemeinschaft noch Raum? Ist der Individualismus noch ein brauchbares Konzept oder steckt er in der Sackgasse? Martin Hecht diskutiert mit
Prof. Dr. Vera King, Soziologin - Universität Frankfurt am Main, Prof. Dr. Andreas Bernard - Kulturwissenschaftler, Universität Lüneburg, Prof. Dr. Markus Schroer - Soziologe, Universität Marburg