Menschen nachmachen – dieses Talent hat Thomas Freitag die ersten Auftritte und dann eine bemerkenswerte Karriere als Kabarettist und Schauspieler eingebracht. Schon Helmut Kohl, Herbert Wehner und Franz Josef Strauß wurden von dem Altmeister des Kabarett parodiert. Im Herbst feiert er sein 50. Jahr auf der Bühne mit dem Programm „Hinter uns die Zukunft“.
Strauß harmlos gegen Donald Trump
Als Strauß Bundeskanzler werden wollte, kam auch kabarettistischer Gegenwind von Thomas Freitag. Aber angesichts von Donald Trump wirke der ehemalige Ministerpräsident von Bayern im Nachhinein fast harmlos, sagt der Bühnenprofi Freitag in SWR Kultur.
Die Auflösungserscheinungen der Demokratie ist das, was mich am meisten umtreibt – und die Uninformiertheit
Schon als Messdiener Auftrittserfahrungen gesammelt
In Backnang bei Stuttgart ist Thomas Freitag aufgewachsen. In einem gastfreundlichen, gutbürgerlichen Haushalt. Von der Mutter hat er die Liebe zur Kunst und zur guten Küche.
Der Vater war im Karneval aktiv und hat ihm das Redetalent vererbt. Die Einsätze als Messdiener und Vorbeter in der katholischen Kirche bezeichnet Thomas Freitag als „gutes Auftrittstraining“.
Erstes festes Engagement im Renitenztheater Stuttgart
Nach Zivildienst und Banklehre ging es dann endlich los mit der Bühnenlaufbahn. Im Renitenztheater Stuttgart hatte er sein erstes festes Engagement. Und nebenher Schauspielunterricht.
Das Handwerk von der Pike auf zu lernen, war ihm unheimlich wichtig. Bis heute ist er in Theaterrollen zu sehen – als einer der wenigen seiner Zunft.
Aussichten: Heiter bis wolkig
50 Jahre Bühnenjubiläum feiert Thomas Freitag im Herbst. Sein Programm, mit dem er am 11.9. auch im Renitenztheater auftritt, trägt den gleichen Namen wie die Autobiografie: „Hinter uns die Zukunft“.
Darin blickt der Altmeister zurück auf beeindruckende Begegnungen, auf geniale Einfälle und kuriose Spielstätten. Die Geschichten sind rührend, philosophisch oder witzig. Und es gibt auch Aussichten für die Zukunft, und das mit einer gehörigen Portion Optimismus.
Verbitterung ist gar nicht seine Sache: Politisch genauso wenig wie privat. Egal ob Wut oder Heiterkeit: Thomas Freitag hat das Privileg, alle Gemütsverfassungen mit seinem Publikum teilen zu dürfen.
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