Tübingen ist überall

Meinung: Kinder und Eltern zählen nicht viel

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Stefan Giese
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In Tübingen sollen die Kitas früher schließen. Das ist ein Beispiel von vielen, die zeigen, dass die Interessen von Kindern und Eltern nicht viel zählen, meint Stefan Giese.

Der Tübinger Gemeinderat hat am Montagabend beschlossen, den Alltag vieler Familien in der Stadt komplizierter zu machen. Wegen fehlenden Personals sollen die Kitas laut Ratsbeschluss ab September früher schließen. Wie die Eltern die Betreuung ihrer Kinder stattdessen organisieren, bleibt ihnen überlassen. Arbeits- und Familienleben unter einen Hut zu bekommen, wird für Mütter und Väter mit diesem Beschluss erwartbar schwieriger.

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Die Meinung von Stefan Giese

Den Druck auf Familien noch erhöhen

Dabei ist die Betreuungssituation in Kitas und Schulen schon jetzt ein Quell ewigen Ärgernisses, wie eine SWR-Umfrage unter Eltern in Baden-Württemberg ergeben hat. Sagenhafte Zweidrittel der befragten Eltern gaben an, unter der unzureichenden Kinderbetreuung zu leiden. Besonders häufig äußerten sich ausgerechnet Eltern aus dem Raum Tübingen unzufrieden über die Situation, die der Gemeinderat jetzt noch mutwillig verschärft.

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Dabei ist das Tübinger Beispiel nur eines von vielen. Landauf, landab reduzieren Kitas ihr Angebot, fällt der Unterricht aus, fehlen Ganztagsangebote und rotten Schulgebäude vor sich hin. Es ist nicht zu übersehen: Die Interessen von Eltern und Kindern zählen nicht viel.

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