Jeder von uns zahlt sie und fast keiner mag sie: Steuern. Häufig ist von einer Abgabenlast die Rede, Politiker versprechen uns Bürgern in Wahlkampfzeiten regelmäßig „Mehr Netto vom Brutto“. Die Abneigung gegenüber Steuern geht dabei so weit, dass durch Steuerhinterziehung dem Staat schätzungsweise 100 Milliarden Euro jedes Jahr entgehen. Sie merken schon, Steuern haben hierzulande einen schlechten Ruf.
Das liegt auch daran, dass für die meisten Bürger nur schwer nachzuvollziehen ist, welche Steuern für welche Ausgaben des Staates genutzt werden. Zudem ist das Steuerrecht wahnsinnig kompliziert, wodurch für viele Menschen die alljährliche Abgabe der Steuererklärung ein regelrechter Graus ist. Wohin die Steuergelder fließen, haben meine Kollegen anhand von Rheinland-Pfalz hier aufgeschlüsselt.
Ich finde, dass Steuern zu Unrecht so ein schlechtes Image haben. Denn wahrscheinlich werden Sie mir zustimmen, dass es wünschenswert ist, dass Kitas und Schulen gut ausgestattet sind, Behörden zügig arbeiten, das Justizwesen effektiv funktioniert und die Straßen nicht voller Schlaglöcher sind. Doch für all diese Ausgaben sind nun mal hohe Steuereinnahmen notwendig.
Wie es auch gehen kann, zeigen die skandinavischen Länder: Dort sind die Steuersätze ähnlich hoch wie bei uns. Doch die Skandinavier haben damit anscheinend kein Problem. Denn das Steuersystem ist einfach und die hohen Abgaben sichern gesamtgesellschaftlichen Wohlstand. Und das stärkt letztlich die Gemeinschaft. Sollten Sie sich über die vermeintlich zu hohen Steuern ärgern, probieren Sie es doch mal mit der skandinavischen Sichtweise.
