Wähler aus dem Trierer Stadtteil "Süd" haben bei der Bundestagswahl heute eine Überraschung erlebt. Denn sie fanden im Wahllokal in der Medard-Schule auf ihren Stimmzetteln die Namen von Direktkandidaten, die gar nicht in der Stadt antreten.
Sie konnten ihr Kreuzchen zum Beispiel bei Franziska Dezember von der CDU machen oder auch bei Alexandra Wend von der SPD. Beide sind allerdings Bewerberinnen um die Erststimme in Berlin-Pankow - und nicht in Trier.

Stadt: Fehler bei der Druckerei passiert
Der Fehler sei in der Druckerei der Stimmzettel passiert, sagt Michael Schmitz, Pressesprecher der Stadtverwaltung Trier. Aufgefallen sei er aber erst gegen 11 Uhr, weil Bürger die Wahlhelfer darauf aufmerksam gemacht haben. Der SWR hat ebenfalls durch einen Wähler von der Panne erfahren.

Laut dem Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) sind 15 Stimmzettel von der Wahlpanne betroffen. Das habe keine Auswirkungen auf das Ergebnis der Bundestagswahl. "Die Stimmzettel für Rheinland-Pfalz und für Berlin-Pankow wurden bei der gleichen Druckerei angefertigt.
"Offensichtlich wurden einige Stimmzettel falsch einsortiert", so Leibe. Dass es zu dieser Wahlpanne gekommen ist, sei zwar schade, aber kein Drama.
Stimmen gelten als "ungültig"
Diese Stimmzettel sind "ungültig" - so habe die Stadt das mit dem Landeswahlleiter abgesprochen. Auch die von den Wählern abgegebenen Zweitstimmen würden nicht gewertet, so Schmitz: "Man kann nicht zwischen Erst- und Zweitstimme unterscheiden, da es sich ja bei dem Berliner Wahlbezirk sowohl um andere Erststimmen-Kandidaten als auch andere Landeslisten handelt."
Betroffen sei nur das Wahllokal in der Medard-Schule in Trier-Süd, heißt es bei der Stadt: "Seitdem wurden die ausgegebenen Stimmzettel genau kontrolliert, es wurden keine falschen Stimmzettel mehr ausgegeben." Weitere Meldungen von anderen Orten gibt es bislang nicht.
In den Wahlkreisen Kreuznach, Rhein-Hunsrück und Bitburg sind eigenen Angaben nach derzeit keine Wahlpannen bekannt.