Die zwölf Blätter des ersten immerwährenden Trierer Frauenkalenders sind echte Hingucker. Studierende des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Trier haben Portraits von zwölf außergewöhnlichen Frauen aus Trier geschaffen.
Trierer Frauen - Von der Antike bis zur Gegenwart
Von Helena, der Mutter des römischen Kaisers Konstantin, bis zur beliebten Trierer Gastwirtin Leni Krause, die als "Mutti Krause" in den 1950er-Jahren Pommes Frites in Trier beliebt machte - die Bandbreite und Vielseitigkeit der Trierer Frauenportraits ist groß. Gemeinsam ist ihnen ihr Mut, etwas zu wagen, was in ihrer Zeit für Frauen nicht selbstverständlich war.
Frauen waren ihrer Zeit voraus
So gelang es der 1838 in Trier geborenen Mathilde Theyssen, gegen alle Widerstände an der Sorbonne in Paris Medizin zu studieren und 1865 in Lissabon zu promovieren. Sie gilt als erste approbierte Ärztin Europas. Sie gehört zu den zwölf Frauen, die Hildegard Müller vom Zonta Club Trier für den Frauenkalender ausgesucht und zu denen sie Texte geschrieben hat.
"Es waren Frauen, die was Besonderes waren, die was Besonderes gemacht haben, die bedeutend in ihrer Zeit waren und uns heute noch einen Impuls geben", sagte Hildegard Müller zu ihrer Auswahl.
Schriftstellerinnen aus Trier
Clara Viebig (geboren 1860), Gerty Spies (geboren 1897) und Gertrud Schloß (geboren 1899) waren Schriftstellerinnen. Clara Viebig gehörte mit ihren Büchern wie "Das Weiberdorf", das in der Eifel spielt, zu den erfolgreichsten Autorinnen im deutschsprachigen Raum um 1900.
Gerty Spieß und Gertrud Schloß wurden als Jüdinnen von den Nazis deportiert. Gerty Spies überlebte das KZ Theresienstadt und schrieb später darüber. Gertrud Schloß wurde im KZ Kulmof (Chelmno) ermordet.
Zum Weltfrauentag Diese Frauen aus Rheinland-Pfalz haben Geschichte geschrieben
Schriftstellerinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen oder Rennfahrerinnen - alle ganz eng mit Rheinland-Pfalz verbunden. Wir zeigen starke Frauen aus RLP in einer Bildergalerie.
Die Widerstandskraft Trierer Frauen
Anna Olevian (1513 bis 1596), die Mutter des Reformators Caspar Olevian, lebte im 16. Jahrhundert in Trier. Auch nachdem Menschen evangelischen Glaubens aus Trier ausgewiesen wurden, betrieb sie ihre Bäckerei in der Grabenstraße und half Frauen bei gesundheitlichen Problemen.
Jenny Marx (1814 bis 1881) ging nicht den vorgezeichneten Weg höherer Töchter aus Adelsfamilien, sondern heiratete den Revolutionär Karl Marx und folgte ihm ins Exil von Paris über Brüssel bis London.
Die zwölf Trierer Frauen, die der immerwährende Wandkalender vorstellt, lebten in verschiedenen Epochen und können für junge Frauen heute echte Vorbilder sein. Der Zonta Club Trier, eine Vereinigung berufstätiger Frauen, hatte die Idee dazu.
Präsentation im Stadtmuseum Trier am Weltfrauentag
Am Weltfrauentag gibt es um 14 Uhr im Stadtmuseum Simeonstift in Trier eine Führung zum Thema "Frauen im Museum". Gezeigt werden Frauenportraits, aber auch Gemälde von Malerinnen wie Martina Diederich aus Trier.
Ab 15:30 Uhr wird der Trierer Frauenkalender des Zonta Clubs Trier präsentiert. Mit dem Erlös des Kalenders will der Zonta Club Trier Frauen in Notsituationen unterstützen.