Tarifstreit im öffentlichen Dienst

Hunderte Menschen beteiligen sich an Warnstreik in RLP

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Die Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst haben am Mittwoch vor allem den Norden des Landes getroffen. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di beteiligten sich rund 400 Beschäftigte.

Am Vormittag hatte ver.di die Streik-Beteiligung schon als hoch eingeschätzt. Ein Sprecher sagte, in Andernach, Neuwied und der Verbandsgemeinde Weißenthurm im Kreis Mayen-Koblenz hätten mehrere hundert Menschen der Bauhöfe, Kitas und Rathäuser sowie der kommunalen Verwaltungen, Stadtwerke und Servicebetriebe die Arbeit niedergelegt. Mittlerweile wurde die Zahl der Streik-Beteiligten auf rund 400 präzisiert.

Tarifverhandlungen ohne Einigung

Hintergrund des Warnstreiks ist, dass Bund und Kommunen sowie die Gewerkschaft ver.di sich auch in der zweiten Tarifrunde nicht auf einen Abschluss einigen konnten.

Warnstreik in Neuwied, Weißenthurm, Mayen und Andernach

Zum Streik aufgerufen waren in Neuwied Mitarbeitende der Stadt- und Kreisverwaltung, der Stadtwerke und der Servicebetriebe sowie des Schwimmbads Deichwelle und der Abfallentsorgung des Landkreises.

Auch Beschäftigte der Verbandsgemeinde Weißenthurm sowie der Stadtverwaltung und der Stadtwerke in Mayen und Andernach beteiligten sich.

Nach Anschlag von München keine Streikkundgebungen

Wegen des Anschlags von München gab es laut ver.di keine Streikkundgebungen. In München war am vergangenen Donnerstag ein Mann mit einem Auto in einen ver.di-Demonstrationszug gerast. Ein Mädchen und seine Mutter erlagen ihren Verletzungen.

Der mutmaßliche Täter, ein 24-jähriger Afghane, wurde am Tatort festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Die Ermittler gehen von einem islamistischen Hintergrund aus. Am Montag hatten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften gemeinsam vor dem Verhandlungsort in Potsdam versammelt, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen.

Reaktionen aus Rheinland-Pfalz Konsequenzen nach mutmaßlichem Anschlag in München gefordert

Nach dem mutmaßlichen Anschlag in München zeigen sich auch Politikerinnen und Politiker aus Rheinland-Pfalz erschüttert und fordern Konsequenzen.

Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst gehen im März weiter

Nachdem die Verhandlungen auch am Dienstag in zweiter Runde keinen Abschluss brachten, sollen die Gespräche Mitte März wieder aufgenommen werden. ver.di fordert unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat. Auszubildende und Praktikanten sollen 200 Euro pro Monat mehr bekommen. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage.

Schon am Freitag wird es in Rheinland-Pfalz erneut zu einem Warnstreik kommen. Diesmal ruft ver.di Beschäftige im kommunalen Nahverkehr auf, ihre Arbeit ruhen zu lassen.

Bad Kreuznach

KRN und Stadtverwaltung betroffen Warnstreik bei Bussen und Kitas in Bad Kreuznach

Mit einem ganztägigen Warnstreik wollte die Gewerkschaft ver.di Druck in den Tarifverhandlungen machen. In Bad Kreuznach blieben deshalb auch einige Kitas und der Bauhof zu.

Landau

Tausende Pakete und Briefe könnten später ankommen Streik bei der Deutschen Post in Landau

Etwa 150 Mitarbeiter der Deutschen Post haben am Donnerstag in Landau gestreikt. Das teilte die Gewerkschaft DPVKOM mit. Tausende Pakete und Briefe in der Südpfalz und in Nordbaden könnten deshalb später ankommen.

SWR1 Arbeitsplatz Droht das Super-Streikjahr?

Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst und bei Eisenbahngewerkschaft EVG gestartet ++ Erst psychiatrische Haft, dann Muster-Azubi: Gelungener Neustart beim Tischkickerhersteller

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SWR