Die Arbeitsniederlegungen sind bis Ladenschluss gegangen. Betroffen sind IKEA in Koblenz und Kaiserslautern, Smyth Toys in Koblenz, H&M in Mainz, Worms, Ludwigshafen und Kaiserslautern sowie Kaufland in Landstuhl, Kaiserslautern, Grünstadt und Alzey und Primark in Kaiserslautern. Kundinnen und Kunden mussten sich auf leere Regale, fehlenden Service und lange Warteschlangen an den Kassen einstellen.
Am Freitag teils lange Schlangen vor Geschäften
Bereits am Freitag hatte ver.di die Beschäftigten zum Ausstand aufgerufen. Sprecherin Monika Di Silvestre sprach von einer "hohen Beteiligung". Beispielsweise hätten sich vor der H&M-Filiale in Mainz rund 20 Mitarbeitende versammelt, die ihre Arbeit niederlegten. Im Geschäft hätten sich deshalb lange Schlangen gebildet. Service - etwa das Wegräumen und Sortieren von Kleidung - habe es nicht gegeben.
Beschäftigte wollen 2,50 Euro mehr pro Stunde
ver.di fordert von den Arbeitgebenden, die Einkommen um 2,50 Euro pro Arbeitsstunde zu erhöhen. Zudem sollen Auszubildende 250 Euro je Ausbildungsjahr mehr bekommen. Die Laufzeit der Tarifverträge soll zwölf Monate betragen. Die Forderungen begründet die Gewerkschaft mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten. Bislang liege kein neues Angebot vor, sagte Di Silvestre.
Gespräche gehen am 22. Juni weiter
Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Südwest, Thomas Scherer, nannte den Aufruf zum Warnstreik "nicht zielführend". Die Arbeitgebervertreter erwarteten, dass die Gewerkschaft in der nächsten Runde in konkrete Gespräche über verschiedene "Stellschrauben" einsteigen wird, um eine gemeinsame Lösung zu erreichen. Die Gespräche sollen in Rheinland-Pfalz am 22. Juni fortgesetzt werden. Im rheinland-pfälzischen Einzel- und Versandhandel sind laut ver.di mehr als 150.000 Menschen beschäftigt.