Ab sofort sei die Jungbullenherde im Ingelheimer Polder unterwegs, erzählt Züchter Hans Gugumus. Das Besondere an den Galloway-Rindern sei, dass sie auch im Winter draußen bleiben könnten und auch mit Nässe kein Problem hätten. Gleichzeitig habe die Rinderrasse, die ursprünglich aus Schottland stammt, großen Appetit.
Schutz vor Hochwasser
Der Ingelheimer Polder ist eine Grünfläche nordöstlich von Ingelheim zwischen der A60 und dem Rheindeich. Der Polder soll bei starkem Hochwasser des Rheins das Wasser aufnehmen und so Städte, die rheinabwärts liegen, vor Hochwasser schützen.
Ingelheimer Polder Zuhause für viele Vogelarten
Wenn kein Hochwasser ist, bietet die Fläche vielen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Zum Beispiel Vogelarten wie dem Blaukehlchen oder dem Neuntöter. Diese Vogelarten brauchen sogenannte halboffene Weidelandschaften.
Und hier kommen die bis zu 20 Galloway-Rinder ins Spiel. Denn die sollen verhindern, dass die Weidelandschaft komplett mit Gebüsch zuwächst. "Die Laufwege der Rinder sind zum Beispiel offen", so Gugumus weiter. Auch schrubbten sich die Rinder auf dem Boden, sodass offene Flächen entstehen können. Die Rinder sorgen also dafür, dass sich eine offene Graslandschaft mit Gebüsch und Bäumen abwechselt.

Galloway-Rinder müssen öfter mal aufs Klo
Zudem müssen die Galloway-Rinder auch öfter mal aufs Klo. Die Dunghaufen seien ein super Lebensraum für einige Käferarten, so Christiane Döll, Umweltdezernentin der Stadt Ingelheim. Die Käfer dienen dann wiederum als Nahrungsquelle für Vögel oder Eidechsen.
Besonders die Dunghaufen sind ideale Lebensräume für viele spezielle Käferarten.“
Klingt also nach einer Win-win-Situation für die Galloway-Rinder und für die Artenvielfalt im Ingelheimer Polder.