Bislang haben Mainzer Autofahrerinnen und Autofahrer für ihren zwei Jahre gültigen Bewohner-Parkausweis 60 Euro gezahlt, also 30 Euro im Jahr. Eine Summe, für alle Fahrzeuge gleich. So einfach wird es künftig nicht mehr sein.
Je größer das Auto, desto teurer das Anwohnerparken in Mainz
Ab dem 1. Juli nämlich soll für neu beantragte Ausweise die Größe des jeweiligen Fahrzeugs entscheidend für die Höhe der Gebühren sein. Dann gilt folgende Rechnung: 0,60 Euro mal 52 Kalenderwochen mal Fahrzeuglänge mal Fahrzeugbreite. Die Stadt rechnet vor, dass sich die jährlichen Gebühren für den Bewohner-Parkausweis damit je nach Fahrzeug zwischen 130 Euro und mehr als 270 Euro bewegen können.
Hier einige Beispiele: Halter eines Kleinwagens wie Smart oder Hyundai i10 zahlen künftig rund 130 Euro pro Jahr. Mainzerinnen und Mainzer mit größeren Wagen wie etwa einem Porsche Cayenne S oder einem Mercedes Vito müssen schon mit rund 300 Euro rechnen.
Höhere Gebühren sollen Stadt Mainz mehr Einnahmen bringen
Das Anwohnerparken gilt in der Innenstadt und einigen Stadtteilen wie Bretzenheim und der Oberstadt. Durch die Gebührenerhöhung will die Stadt deutlich mehr Einnahmen erzielen: Rund 300.000 Euro schätzt sie in diesem Jahr und 1,2 Millionen Euro könnten es ab Juli 2026 pro Jahr werden, wenn die letzten alten Bewohnerparkausweise ablaufen.
Hintergrund der Änderung ist neben dem finanziellen Aspekt auch, dass der Parkraum in Mainz sehr begrenzt ist. So stehen nach Angaben der Stadt rund 14.500 Bewohnerparkausweise 8.900 Parkplätzen gegenüber.
Viele Autos, wenig Platz Parken für Anwohner immer teurer - Stadt Mainz verteilt Knöllchen
Parkplätze in Städten sind knapp, das ist nicht neu. Selbst Anwohner kurven stundenlang herum und werden jetzt auch noch kräftiger zur Kasse gebeten.
Bad Kreuznach hat schon 2024 Gebühren erhöht
Seit dem 1. März 2023 dürfen Kommunen in Rheinland-Pfalz ihre Gebühren für das Anwohnerparken selbst festlegen. Während man in Mainz bislang gezögert hatte, wurden sie in vielen anderen Städten bereits erhöht.
In Bad Kreuznach beispielsweise müssen Anwohnerinnen und Anwohner seit März 2024 pro Jahr 180 Euro zahlen statt zuvor 30 Euro. Spezielle Regelungen für größere Autos wie SUVs gibt es in Bad Kreuznach nicht. Ordnungsdezernent Schlosser sagte damals, er hoffe, dass durch die höhere Gebühr mehr Anwohner auf ihren eigenen Grundstücken parken. Denn viele hätten dort eigene Stellflächen, parkten aber trotzdem auf der Straße.
Auch in Worms müssen Anwohner deutlich mehr zahlen
In Worms wurde das Anwohnerparken ebenfalls schon 2024 teurer. Auch hier wurden die Gebühren von 30 Euro pro Jahr auf 180 Euro angehoben. Die hoch verschuldete Stadt erhoffte sich davon Mehreinnahmen von einer halben Million Euro pro Jahr.