Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov heißen die Opfer des Hanau-Attentas. Sie standen im Mittelpunkt der Demonstration am Samstagnachmittag in der Wormser Innenstadt. "Hanau war kein Einzelfall" hieß es auf dem Demonstrationsaufruf. Bundesweit fanden am Samstag Gedenkaktionen statt.
Der "Runde Tisch der Luthergemeinde gegen Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit", das "Bündnis für Demokratie, Toleranz und Vielfalt" und das "Bündnis gegen Naziaufmärsche Worms" hatten dazu aufgerufen, der Opfer zu gedenken - und ein Statement zu setzen gegen Rechts.
Kundgebung und Demonstration gegen Rechts in Worms
Der "Runde Tisch" hatte zu der Auftaktkundgebung auf dem Obermarkt in Worms geladen. Dort waren auch die "Omas gegen Rechts". In einem Demonstrationszug ging es durch die Wormser Innenstadt bis zum St.-Albans-Platz am Hauptbahnhof. "Wir werden mit ausgedruckten Porträts der Opfer von Hanau laufen", hatte Mitorganisator Lukas Böhm zuvor verkündet - "damit nach außen klar ist, dass wir ihnen gedenken wollen."
Am Hauptbahnhof fand auf dem St.-Albans-Platz eine Parallel-Veranstaltung statt. Dort hatte die rechtsextremen Partei "Die Rechte" eine Versammlung angemeldet. 13 Teilnehmer kamen.
Rechtsextremen mit Sprechchören und Musik begegnen
Dem gegenüber stand das "Bündnis gegen Naziaufmärsche Worms", das sich ebenfalls auf dem St.-Albans-Platz versammelte, um sich dann mit den Teilnehmern der Demonstration zusammenzuschließen - mit Sprechchören und Musik. Die beiden Versammlungen auf dem St.-Albans-Platz wurden räumlich getrennt. Bis zum Abend blieb es nach Polizeiangaben friedlich. Die Beamten waren mit rund 145 Kräften vor Ort.
Stadt hatte 4.000 Menschen erwartet
Die Stadt Worms hatte mit etwa 4.000 Menschen gerechnet, die sich gegen Rechtsextremismus auf die Straße stellten. Nach Polizeiangaben waren es knapp tausend. Schon vor einem Monat hatte es eine große Demo gegen Rechts in Worms gegeben. "Die Stimmung auf der ersten Demo war kämpferisch, weil den Leuten klar ist, dass es um viel geht", berichtete Lukas Böhm, der auch in der Grünen Jugend ist. "Es geht immerhin um den Erhalt der Demokratie." Und keine Partei sei vor einem Rechtsruck gefeit.