Mit einem Kadaversuchhund wird bei einer Praxisübung zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) das Aufspüren von Wildschweinen trainiert.

Proben werden untersucht

Verdacht auf Afrikanische Schweinepest im Kreis Alzey-Worms

Stand
Autor/in
Lucretia Gather

Die Afrikanische Schweinepest breitet sich weiter aus: Auch im Kreis Alzey-Worms gibt es nun Verdachtsfälle. Zwei tote Wildschweine, die bei Gimbsheim gefunden wurden, könnten infiziert gewesen sein.

Das rheinland-pfälzische Umweltministerium in Mainz bestätigte auf SWR-Anfrage, dass es zwei Verdachtsfälle im Kreis Alzey-Worms gibt. Um absolute Klarheit zu haben, sei noch eine weitere Probe, eine so genannte B-Probe, notwendig. Das Ergebnis werde erst am Dienstag erwartet. Die zwei toten Wildschweine waren in der vergangenen Woche in der Nähe von Gimbsheim entdeckt worden. Die Schweinepest ist eine unheilbare Seuche, die bei Wild- und Hausschweinen tödlich verläuft. Für Menschen und andere Tiere ist sie nicht gefährlich.

Kreis Alzey-Worms sucht nach weiteren Wildschweinkadavern

Eine Sprecherin des Kreises Alzey-Worms sagte dem SWR, man wolle sich am Dienstag zu einer Krisensitzung treffen. Dann werde entschieden, ob und welche Maßnahmen der Kreis ergreifen wolle. Es seien bereits Schutzzonen eingerichtet worden. Denn nachdem in Hessen mehrere Fälle der Schweinepest aufgetreten waren, hatten auch die rheinland-pfälzischen Kreise Mainz-Bingen und Alzey-Worms Sperrzonen gegen eine Ausbreitung eingerichtet. Derzeit wird nach Angaben des Ministeriums nach weiteren Wildschweinkadavern gesucht - mit ausgebildeten Suchhunden und Drohnen mit Wärmebildkameras. 

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Die ersten Fälle in Hessen gab es Mitte Juni: An einer Landstraße bei Rüsselsheim war ein totes Wildschwein gefunden worden. Tests hatten ergeben, dass es mit der Schweinepest infiziert war. Seitdem waren zehn weitere Tiere positiv auf die Krankheit getestet worden, alle wurden im Kreis Groß-Gerau gefunden. Daraufhin wurden weiträumige Sicherheitszonen eingerichtet. Für die Halter gelten im Radius von 15 Kilometern rund um die Fundorte strenge Hygienevorschriften. Beispielsweise dürfen keine Hausschweine in diese Zone hinein- oder herausgebracht werden.

Auch Hausschweine in Hessen im Kreis Groß-Gerau betroffen

Inzwischen wurde der Erreger in Hessen dennoch erstmals auch in einem Hausschweinbestand nachgewiesen. Wie das hessische Landwirtschaftsministerium am Montag in Wiesbaden mitteilte, ist ein Betrieb mit neun Schweinen bei Biebesheim am Rhein (Kreis Groß-Gerau) betroffen. Bei einer Kontrolle war dort bei einem Tier, das Krankheitssymptome aufwies, eine Blutprobe genommen worden. Der Landesbetrieb Hessisches Landeslabor bestätigte den Verdacht. Die Tiere wurden nach Ministeriumsangaben unter tierärztlicher Aufsicht getötet.

Starke Einschränkungen für den Handel und die Schlachtung

Rund um den Betrieb wird nun eine sogenannte Schutzzone in einem Radius von drei Kilometern sowie eine Überwachungszone (zehn Kilometer) eingerichtet, in der starke Einschränkungen für den Handel mit Schweinen und Produkten aus Schweinefleisch sowie die Schlachtung gelten. Der Handel mit lebenden Tieren wird grundsätzlich verboten. Auch Gülle, Mist und benutzte Einstreu dürfen nicht aus der Zone gebracht werden. Schlachtprodukte von dort dürfen nur noch in Deutschland vermarktet oder müssen für den Export erhitzt werden (Dosenware). Dieses Gebiet reicht auch nach Rheinland-Pfalz.

Behörden bitten um Mithilfe

Wer tote Wildschweine findet, sollte dies bei der Polizei, den zuständigen Jagdpächtern oder beim Veterinäramt melden. Dies ist im Kreis Alzey-Worms unter folgender E-Mail-Adresse möglich: krisenzentrum.tierseuche@alzey-worms.de.

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