Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat Rheinland-Pfalz erreicht. In Rheinhessen ist der Erreger bei toten Wildschweinen nachgewiesen worden. In der Region Trier sind daher Jäger, Förster und Spaziergänger gefragt: Sie sollen die Augen aufhalten.
Im Kreis Bernkastel-Wittlich suchen seit Donnerstag zwei Hunde eines Hundeführers nach Wildschwein-Kadavern. Weitere Suchhunde würden gerade ausgebildet, teilte ein Kreissprecher mit. Auch die Mitarbeitenden der Verwaltung würden für die Suche und Bergung von verendetem Schwarzwild geschult.
Jäger sollen tote Wildschweine melden
Wie auch in den anderen Kreisen werden Jäger gebeten, tote Wildschweine zu melden - mit genauem Ort. Noch besser sei, wenn sie bei Unfall- oder Fallwild selbst Proben der Kadaver nehmen könnten, um diese ans Landesuntersuchungsamt zu schicken.
Dafür brauche es Proben vom Blut sowie aus Lymphknoten, Milz und Lunge. Es sei wichtig, dass Jäger und Veterinäramt gut und vertrauensvoll zusammenarbeiteten, um die ASP schnell zu bekämpfen.
Vorbereitung der Experten auf möglichen Ausbruch ASP
In manchen Kreisen so wie in Bernkastel-Wittlich treffen sich demnach regelmäßig Jäger, Landwirte und auch Vertreter von Straßenbehörden, um die Lage zu besprechen. Sie sollen Schritte vorschlagen, wie eine Tierseuche wie die Afrikanische Schweinepest eingedämmt und bekämpft werden kann. Auch im Kreis Birkenfeld ist das geplant. Außerdem haben vier Kreise schon vor längerer Zeit vereinbart, sich in solchen Fällen gegenseitig zu helfen, über den "Tierseuchenverbund Eifel".
Der Kreis Trier-Saarburg teilte mit, man habe schon vor rund sechs Jahren mit der Vorbereitung begonnen. Damals war die Afrikanische Schweinepest in Belgien ausgebrochen. Jäger und Landwirte würden immer wieder mit Tierseuchen-Newslettern auf dem Laufenden gehalten.
Auch die Jäger sollen per Newsletter sensibilisiert werden. Experten kümmerten sich darum, Material für den Katastrophenschutz zu beschaffen. Dazu gehörten Reinigungs- und Desinfektionsmittel für Geräte und Fahrzeuge.
Absperrungen und Desinfektionen Wegen Schweinepest - auch Auflagen für Landwirte in Rheinhessen
Die afrikanische Schweinepest ist in Rheinland-Pfalz angekommen. Die Seuche ist auch eine Gefahr für Hausschweine.
Jäger, Förster, Schweinehalter zusammen gegen ASP
Der Kreis Birkenfeld hat nach eigenen Angaben schon vor dem Nachweis der ASP Jäger und Förster über richtiges Verhalten informiert. Sie sollten auf Ungewöhnliches in ihren Revieren achten. Dazu gehören Krankheitsanzeichen bei Wildschweinen oder wenn auffällig viele Tiere verenden.
Die Kreise informieren auch die Schweinehalter über Hygienevorschriften. Ferner laufen auch schon Überlegungen, wo totes Wild gesammelt werden soll, falls ein Kreis eine infizierte Zone ausweisen müsste.
Schweinehaltung dem Veterinär-Amt melden
Die Kreise empfehlen allen Schweinehaltern, auch denen mit Hobbyhaltung, ihre Tiere beim jeweiligen Veterinäramt anzugeben. Auch das würde im Fall eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest helfen, die Seuche einzudämmen. Die Schweinepest ist für andere Tiere und Menschen harmlos, verläuft aber für Schweine und Wildschweine zumeist tödlich.
Eine Impfung gibt es nicht. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter durch den Menschen übertragen werden.
Zuletzt waren im Kreis Alzey-Worms zwei Wildschweine nachweislich an dem Erreger der Afrikanischen Schweinepest verendet. Erstmals in diesem Jahr war Mitte Juni in Hessen die Krankheit bei einem toten Wildschwein nachgewiesen worden. Im hessischen Landkreis Groß-Gerau ist seit Donnerstag ein Bürgertelefon eingerichtet, unter dem Bürger Funde von toten Wildtieren melden können.