Thomas Antony blickt auf den Schweinestall am Rande seines Aussiedlerhofes in Selzen. Der Landwirt steht gut 100 Meter vom Stall entfernt - und näher ran geht er auch nicht mehr. Wegen einer möglichen Infektion mit dem Virus dürfen jetzt nur noch zwei Personen in den Stall: Sein Schwiegersohn und seine Tochter. Die beiden müssen sich vorher umfangreich desinfizieren - ihre Schuhe und ihre Kleidung. Es ist ein mühsames Unterfangen, sagt der Landwirt.
Umfangreiche Desinfektion nötig
Sein Schweinestall sei jetzt zum Sperrgebiet geworden. Landwirt Antony hat auf seinem Hof etwa 60 Schweine. Wenn er sie zum Schlachter bringt, dann desinfiziert er vorher die Reifen seines Transporters. Er stehe regelmäßig mit dem Veterinäramt im Kontakt. Von dort gebe es die Auflage, alles abzuriegeln und auch keine Personen in die Nähe des Stalles und des Geheges zu lassen. Das alles seien Vorsichtsmaßnahmen, um Infektionsgefahren zu minimieren.
Dennoch ist Antony weitgehend entspannt. Er betreibe seinen Hof seit mehreren Jahrzehnten und Wildschweine habe er in der Gemarkung Selzen noch nie gesehen. Was ihn allerdings umtreibt, ist der Umgang der Behörden mit der Schweinepest. Ein Jagdverbot wie im hessischen Landkreis Groß-Gerau hält er für keine gute Lösung.
Fund in Hessen Wegen Schweinepest: Jagdverbot im Kreis Mainz-Bingen und Mainz
Im hessischen Groß-Gerau ist bei einem erlegten Wildschwein die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen worden. Deshalb darf auch in Teilen von Rheinland-Pfalz vorerst nicht gejagt werden.
Der rheinhessische Landwirt würde es besser finden, wenn in den begrenzten Bereichen, wo die afrikanische Schweinepest auftritt, Jäger schießen dürften. Um dort die Wildschweine zu erlegen und damit eine weitere Verbreitung des tödlichen Virus zu beenden.