"Das es schmerzhaft wird, ist schon klar"

BASF in Ludwigshafen: 2024 weniger Beschäftigte

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Hartmut Reitz
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Die Zahl der Beschäftigten im BASF-Werk in Ludwigshafen ist 2024 um über 800 gesunken. Die Sparprogramme schlagen jetzt auch auf die Stellenzahl durch. Das soll bis Ende 2026 so weitergehen.

Zum Jahreswechsel waren im Stammwerk der BASF SE noch 33.370 Menschen beschäftigt. Das sind 843 weniger, als ein Jahr zuvor. In den vergangenen Jahren waren immer deutlich über 34.000 Menschen direkt im Stammwerk beschäftigt. Jetzt sinkt die Zahl erstmals spürbar.

Markus Kamieth, Vorstandsvorsitzender des Chemiekonzerns BASF, spricht bei der Bilanzpressekonferenz des Chemiekonzerns BASF am 28. Februar 2025
Markus Kamieth, Vorstandsvorsitzender des Chemiekonzerns BASF

BASF-Werk steckt in den roten Zahlen

Der Chemiekonzern BASF hat seinem Stammwerk in Ludwigshafen ein drastisches Sparprogramm verordnet. Denn der Standort schreibt seit Jahren rote Zahlen. Das Defizit ist nach Angaben des Unternehmens bereits halbiert worden. Aber das reiche noch nicht.

Nach bereits zwei Einsparrunden sollen von 2024 bis 2026 zusätzlich zwei Milliarden Euro an laufenden Kosten eingespart werden. Und das gehe nicht ohne Stellenstreichungen. Einige Anlagen - wie die TDI-Fabrik oder eine der beiden Ammoniak-Produktionen - wurden bereits stillgelegt. Übrig bleiben soll nur, was auch wettbewerbsfähig ist.

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BASF nennt keine Zahl für den Stellenabbau

Der Vorstand der BASF will keine konkrete Zahl von Arbeitsplätzen nennen, die in Ludwigshafen abgebaut werden sollen. In der Bilanz-Pressekonferenz im Februar sagte Vorstandschef Markus Kamieth:"Dieses In-das-Schaufenster-stellen einer Personalabbauzahl, das will ich vermeiden, dann wird das am Ende zu einem Ziel an sich."

Ähnlich sieht das tatsächlich auch der Betriebsrat. Auch die Arbeitnehmervertretung will unbedingt vermeiden, dass eine Zahl im Raum steht, die dann auch unbedingt erreicht werden muss.

Das es schmerzhaft wird, ist schon klar

Entscheidend für Vorstandschef Markus Kamieth ist, dass das Stammwerk in Ludwigshafen wieder wettbewerbsfähig wird. Mit den Beschäftigten müsse besprochen werden, wo ein Personalabbau notwendig wird. Zum Umfang des nötigen Stellenabbaus sagte der BASF-Vorstandschef: "Dass es schmerzhaft wird, ist schon klar". Ziel ist laut Kamieth aber, ohne betriebsbedingte Kündigungen auszukommen. Die BASF nutzt die große Zahl von Mitarbeitenden, die derzeit in Rente gehen und auch Abfindungsprogramme, um Stellen zu reduzieren.

Verhandlungen über Standortsicherung laufen

Im Moment laufen Verhandlungen zwischen Unternehmen und Betriebsrat über eine Neuauflage des Standortsicherungsvertrages - der läuft Ende des Jahres aus. Vieles spricht dafür, dass es einen neuen Vertrag geben wird. Er wird aber nicht verhindern, dass die Belegschaft im Stammwerk der BASF in diesem und im nächsten Jahr deutlich schrumpfen wird.

Ludwigshafen

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Das Stammwerk der BASF in Ludwigshafen muss Kosten sparen. Das war die Ansage des Chemiekonzerns vor einem Jahr. Und glaubt man Vorstandschef Markus Kamieth, dann klappt das auch. Aber: Es wird schmerzhaft.

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