Die Situation des Klinikums Landau-Südliche Weinstraße sei schwierig und sie verschärfe sich mit jedem Jahr, erläuterte der Geschäftsführer des Klinikums, Guido Gehendges, in einem Pressegespräch. 2024 sei es das erste Mal seit 16 Jahren gewesen, dass das Klinikum in die roten Zahlen rutschte.

Die Auslastung des Klinikums sei nach wie vor nicht wieder so kostendeckend, wie vor der Corona-Pandemie. Die Inflation und steigende Personalkosten täten ihr Übriges.
Land und Bund zahlen offenbar nicht genug für Krankenhäuser
Träger des Klinikums mit seinen zwei Standorten - Landau und Bad Bergzabern - sind die Stadt Landau und der Kreis Südliche Weinstraße. Landrat Dietmar Seefeldt und Oberbürgermeister Dominik Geißler (beide CDU) sind sich einig: Das Land und der Bund erfüllen nicht ihre gesetzliche Pflicht, die Krankenhäuser im Land finanziell ausreichend auszustatten. Viele Investitionen an den Krankenhäusern würden illegal auf die Kommunen abgewälzt, ähnlich wie bei anderen Aufgaben, die Bund und Land fordern, aber nicht bezahlen. Entsprechende Klagen vor Gerichten liefen.
Neues Gesetz bedroht Existenz kleiner Krankenhäuser
Hinzu komme das neue Krankenhaus-Verbesserungsgesetz: Es soll dafür sorgen, dass wenig ausgelastete Krankenhäuser schließen. Laut Geißler und Seefeldt trifft das kleinere Krankenhäuser. Nur die ganz großen würden sicher weiterbestehen. Wenn aber die Krankenhäuser in Landau oder Bad Bergzabern geschlossen würden, dann müssten Menschen bei akuten Notfällen 80 bis 100 Kilometer ins nächste Krankenhaus gefahren werden.

Eigenkapital vom Klinikum Landau-SÜW wird erhöht
Um die Finanzsituation des Klinikums für die kommenden Jahre zu stabilisieren, soll zunächst das Eigenkaptial deutlich um acht Millionen Euro erhöht werden - mit Geld aus dem Kreis- und Stadthaushalt. Kreistag und Stadtrat müssen den Plänen von Klinikleitung und Träger aber noch zustimmen.
Gleichzeitig ist bereits ein Beratungsunternehmen beauftragt, eine Fusion mit dem Vinzentius-Krankenhaus zu prüfen. Sowohl der Betriebsrat, als auch die Verantwortlichen beim Vinzentius seien offen für diese Lösung. Damit sollen die drei Kliniken vereint eine Größe erreichen, die ihnen trotz des neuen Krankenhaus-Gesetzes das Überleben sichern soll.

Beratungsfirma prüft Fusion von Klinikum und Vinzentius-Krankenhaus
Wie eine Fusion die Häuser verändern wird, sei noch unklar. Es gebe mehrere Möglichkeiten: Entweder alle drei Häuser bleiben bestehen und bieten unterschiedliche Leistungen. Das verhindere Konkurrenz, wie sie bislang noch besteht. Oder es gibt einen Neubau außerhalb der Innenstadt von Landau. Oder es wird ein Gebäudekomplex in Landau ausgebaut und das andere Gebäude geschlossen. Für Landrat Seefeldt ist es aber klar, dass der Standort Bad Bergzabern nicht angetastet wird.