Der Schriftzug "Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr" an einer Hauswand in Mayschoß, auf der vom Schlamm verstaubten Straße fährt ein Wasserwerferwagen der Polizei

Die Lage im Flutgebiet

Freitag, 1. Oktober

Stand

Die Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe in RLP kommen voran. Unterdessen läuft die politische Aufarbeitung des Hochwassers. Die Entwicklungen bis zum 8. Oktober

+++ Neues Büro zum Wiederaufbau der Straßen im Ahrtal +++
20:00 Uhr

Durch die Flutkatastrophe ist im Straßennetz im Ahrtal ein Schaden von rund 250 Millionen Euro entstanden. Nun gehe es darum, die Straßen wieder mit aktuellen technischen Standards aufzubauen, sagte die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) bei der Vorstellung des neuen Projektbüros "Wiederaufbau Ahrtal". Das Büro des Landesbetriebs Mobilität soll bis zum Jahresende in Sinzig 33 Container bekommen. 35 Mitarbeiter sollen sich dort um den Wiederaufbau des Straßennetzes im Ahrtal kümmern.

+++ Bistum Trier will Seelsorge im Ahrtal ausweiten +++
17:00 Uhr

Das Bistum Trier erwartet einen verstärkten Bedarf an Seelsorge im besonders betroffenen Ahrtal. "Wir entwickeln derzeit Konzepte, wie wir den zusätzlichen Einsatz an der Ahr verstetigen und eine verlässliche Seelsorge-Begleitung abgestimmt auf die Bedürfnisse vor Ort über den Winter sicherstellen können", sagte Projektkoordinatorin Sarah Engels. Auch an Strukturen für die weitere Begleitung in den kommenden Jahren werde gearbeitet, beispielsweise solle eine traumasensible Seelsorge angeboten werden. Die Diözese organisiert derzeit, dass tageweise zusätzliche Seelsorgerinnen und Seelsorger in den betroffenen Gebieten sind. Etwa 100 von ihnen unterstützen seit der Flutkatastrophe die Pastoralteams im Ahrtal.

+++ Behelfsbrücke bei Speicher ist freigegeben +++
13:15 Uhr

Die Behelfsbrücke über die Kyll bei Speicher ist freigegeben. Die ursprüngliche Brücke hatte die Flut im Juli mitgerissen.

+++ Behelfsbrücke bei Speicher wird freigegeben +++
9:45 Uhr

Die Behelfsbrücke über die Kyll bei Speicher soll am Vormittag (11.00 Uhr) freigegeben werden. Wie der Landesbetrieb Mobilität mitteilte, nimmt zuvor die Polizei die Brücke ab. Die ursprüngliche Brücke hatte die Flut im Juli mitgerissen. Das Technische Hilfswerk hatte die Brücke aus rund 3.800 Einzelteilen vor Ort zusammengebaut.

+++ Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe nimmt Arbeit auf +++
4:00 Uhr

Der Untersuchungsausschuss des Mainzer Landtags zur Flutkatastrophe startet mit seiner Arbeit. Die erste Sitzung ist nicht öffentlich. Der Ausschuss geht auf einen Antrag der CDU-Opposition zurück. Er soll die Abläufe, vor, während und nach der Sturzflut klären - vor allem aber auch die politische Verantwortung. Zuletzt gab es vor mehr als zehn Jahren einen U-Ausschuss des Landtags

+++ B267 im Ahrtal noch lange unterbrochen +++
3:45 Uhr

Die von der Flut beschädigte Rotweinstraße im Ahrtal wird noch lange eine markante Lücke haben. Das Hochwasser im Juli hatte die Strecke (B267) bei Altenahr neben einem Tunnel völlig weggerissen. Das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium rechnet mit einer provisorischen Auffüllung der Straßenlücke für den Verkehr noch "in diesem Jahr". Die endgültige Reparatur der Fahrbahn werde aber erst im Frühjahr 2022 erwartet. "Der gesamte Verlauf der B 267 ist in großen Teilen zerstört und muss erneuert werden", hieß es weiter. Die Bundesstraße führt durch das Ahrtal von Altenahr nach Bad Neuenahr-Ahrweiler.

+++ Bürgermeisterin Weigand: "Gute Botschaften" bei Zukunftskonferenz +++
3:00 Uhr

Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand, sprach nach der zweiten Zukunftskonferenz nach der Flutkatastrophe von "gemischten Gefühlen". Es habe gute Botschaften gegeben, sagte sie dem SWR (Video). Man wolle die ganze Ahr als Großraum denken. Die Karte zu den neuen vorläufigen Überschwemmungsgebieten, die bei der Konferenz präsentiert wurde, sei ein wichtiger Startpunkt. Auf der anderen Seite gebe es noch viel zu klären. Bei baulichen Veränderungen einzelner Häuser müssten Einzelfallentscheidungen getroffen werden. Für Menschen, die weiter auf ihrem Grundstück leben dürften, aber nicht wollten, gebe es nicht so viele Möglichkeiten, woanders hinzugehen und dafür Hilfe zu bekommen. Baugebiete seien derzeit knapp in der Region.

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SWR