Ab 2027 muss auch in Rheinland-Pfalz die vom Bund beschlossene Krankenhausreform umgesetzt werden. Gesundheitsminister Hoch hat nun den Fahrplan bis dahin vorgestellt und wie sich das Krankenhausangebot verändern könnte.
Aus einem Gutachten gehe hervor, dass vor allem in den ländlichen Regionen des Landes alle Krankenhausstandorte, die es gebe, auch künftig gebraucht würden, so der SPD-Politiker. Aber, "es wird sich für jedes Krankenhaus wahnsinnig viel ändern."
Regiokliniken für ländliche Gegenden geplant
Laut Hoch werden mit allen Krankenhausträgern in Rheinland-Pfalz Gespräche über das künftige Angebot in den jeweiligen Kliniken geführt. Die ersten Gespräche liefen bereits. Für Alltagsnotfälle wie Sportverletzungen solle es vor allem in ländlichen Gegenden künftig sogenannte Regiokliniken geben. Diese sollen einen Mix aus ambulanter und stationärer Versorgung anbieten.
Ärzte verschiedener Fachrichtungen, spezialisierte Pflegekräfte und andere Gesundheitsexperten sowie Pflegeberater, Physio-, Logo- und Ergotherapeuten sollten in den Regiokliniken Hand in Hand arbeiten. Dies könne eine ganzheitliche und individuelle Betreuung der Patienten ermöglichen, sagte Hoch. Wie viele solcher Regiokliniken es geben soll und in welchen Regionen sei noch offen.
Krankenhausreform ist beschlossen FAQ: Das wird sich auch für die Kliniken in RLP ändern
Die umstrittene Krankenhausreform wird kommen. Nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat zugestimmt. Die Reform sieht auch für die Krankenhäuser in RLP viele Änderungen vor.
Spezialisierung von Krankenhäusern ein wichtiges Ziel
Ein weiterer zentraler Aspekt der Krankenhausreform ist die Spezialisierung von Kliniken. Hierfür gebe es im Land ein "großes Potential", erklärte der Minister. Beispielsweise bei planbaren Eingriffen wie Hüftoperationen oder Krebstherapien setze das Land auf eine größere Spezialisierung von Krankenhäusern, auch um die Qualität zu verbessern.
"Die Häuser können sagen, welche Leistungen sie anbieten wollen, das wird dann geprüft und genehmigt oder am Ende abgelehnt", sagte Hoch. Es werde nicht immer nur einvernehmlich gehen und dann müsse das Land entscheiden.
Krankenkassen begrüßen die Pläne
Die Kranken- und Pflegekassen im Land unterstützen wichtige Teile des geplanten Umbaus. Die Regiokliniken könnten perspektivisch einen positiven Beitrag für eine gute Versorgung leisten, heißt von den Kassen.
Ab Herbst sollen die Anträge der Krankenhausbetreiber geprüft werden. Bis Oktober 2026 soll dann spätestens feststehen, welche Klinik welche Leistungen anbieten wird, damit sich die Häuser bis Anfang 2027 darauf einstellen können.
Krankenhaus soll innerhalb von 30 Minuten erreichbar sein
Minister Hoch gibt folgende Ziele für die Umsetzung der Reform aus: "Für die Patienten ändert sich bestenfalls, dass die Qualität besser wird und die Erreichbarkeit mindestens gleich gut bleibt. Wir wollen die Versorgung im ländlichen Raum auf Dauer sichern und sogar besser machen."
Laut Gutachten sind die allermeisten Menschen in Rheinland-Pfalz derzeit gut versorgt. Sie erreichen demnach ein Krankenhaus in weniger als 30 Minuten. Das betreffe 98 Prozent der Bevölkerung.