Die Studie wurde von rheinland-pfälzischen Krankenkassen beauftragt. Die Untersuchung soll zeigen, wie die Krankenhausversorgung in Rheinland-Pfalz zukunftssicher aufgestellt werden könnte.
Standorte schließen und Angebote bündeln
Das Fazit aus dem Gutachten: Kleinere Standorte sollten zusammenlegt und Versorgungsleistungen an bestimmten Standorten gebündelt werden. So könnten eine höhere Qualität der Behandlung von Patientinnen und Patienten sowie effizientere Strukturen erreicht werden.
Rund 90 Krankenhäuser könnten auf 60 reduziert werden
Laut Gutachten könnten die Kliniken vereinbaren, wer welches medizinische Fachgebiet zur Verfügung stellt, das heißt, wer zum Beispiel Orthopädie, Innere Medizin oder Geburtshilfe anbietet. In der Folge seien von den rund 90 Krankenhausstandorten im Land etwa 30 entbehrlich und könnten wegfallen.
Geschlossene Kliniken könnten Versorgungszentren werden
Diese 30 könnten unter anderem als Medizinische Versorgungszentren erhalten bleiben. Mit den ambulanten Zentren sollten Krankenhäuser in der stationären Versorgung entlastet werden und sich nur um gravierende Erkrankungen kümmern müssen, so die Kassen.
Auch Zusammenlegungen seien möglich: So könnten zum Beispiel die Krankenhausstandorte in Remagen und Linz zusammengelegt werden oder die Kliniken in Rodalben und Pirmasens.
In RLP schreiben mehr Kliniken Verluste als im Bundesdurchschnitt
Die gesetzlichen Krankenkassen und Kassenverbände beziehen sich bei ihren Forderungen auf eine Studie des Institutes for Health Care Business GmbH. Demnach ist die Zahl der Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz, die Verluste schreiben, höher als im Bundesdurchschnitt.
Die Hausarztdichte im Land sei gut, es gebe jedoch unterdurchschnittlich wenige Fachärzte. Zudem gebe es viele Fälle von Patientinnen und Patienten, die stationär versorgt würden, aber deren Krankheit einen niedrigen Schweregrad habe.
Krankenhausreform abwarten
Bevor man die Strukturen in Rheinland-Pfalz verändern könne, müsse man die Umsetzung der Krankenhausreform abwarten: "Aber wir müssen ins Handeln kommen", so IKK Südwest-Vorstand Daniel Schilling. Die AOK-Vorstandsvorsitzende Martina Niemeyer versicherte, dass die Notfallversorgung auch in der Fläche nicht zur Disposition stehe.
Aus der Landesregierung habe es Signale gegeben, dass die Analyse aus dem Gutachten geteilt werde, sagte der Leiter der vdek-Landesvertretung, Martin Schneider. Das Land sollte aber grundsätzlich die Krankenhäuser durch mehr Investitionen fördern.
Das Geld für die Zentralisierung soll aus einem geplanten Fonds des Bundes im Rahmen der Krankenhausreform kommen. Wie die Reform umgesetzt wird, ist derzeit unklar.