Erstes spezielles Krebs-Zentrum im Norden von RLP

So sollen Krebspatienten in Koblenz besser versorgt werden

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Autor/in
Sarah Mauer
Foto von Multimediareporterin Sarah Mauer

Wer die Diagnose Krebs bekommt, hofft auf die bestmögliche Behandlung. Dafür soll in Koblenz das neue Onkologische Zentrum des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein sorgen.

In Koblenz gibt es jetzt das erste zertifizierte Onkologische Zentrum im nördlichen Rheinland-Pfalz. Das Krebszentrum gehört zum Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) und ist bei den Krankenhäusern Ev. Stift St. Martin und Kemperhof angesiedelt. Es ist eines von sieben Krebszentren in ganz Rheinland-Pfalz.

Die Chefärzte für Innere Medizin Kilian Weigand und Jens Chemnitz stellen bei einer Pressekonferenz in Koblenz das Onkologische Zentrum des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein vor.
Die Chefärzte für Innere Medizin Kilian Weigand und Jens Chemnitz stellen bei einer Pressekonferenz in Koblenz das Onkologische Zentrum des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein vor.

Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) hat jetzt auch das GKM zertifiziert und will nach eigenen Angaben so sicherstellen, dass Krebsbetroffene besonders gut behandelt werden. Denn ein solches Zentrum muss verschiedene Kriterien erfüllen und werde jedes Jahr wieder neu überprüft, so die DKG.

Krebszentrum wird jährlich neu überprüft

Eine Voraussetzung für das Zertifikat als Onkologisches Zentrum ist beispielsweise, dass die Ärzte auf die Behandlung von Krebserkrankungen spezialisiert sein müssen und sie auch häufig behandeln. Das tut das GKM: Es hat nach eigenen Angaben in diesem Jahr bereits mehr als 6.000 Krebspatienten versorgt, 700 davon mit einer Erstdiagnose.

Ein weiteres Qualitätsmerkmal für das Zertifikat der DKG ist das sogenannte Tumor-Board. Dabei beraten sich die Fachärzte aus verschiedenen Bereichen und stellen gemeinsam für jeden Krebs-Patienten eine individuelle Therapie zusammen.

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Das Onkologische Zentrum wurde laut GKM seit 2008 schrittweise aufgebaut, beginnend mit einem Zentrum für Brustkrebs. Mittlerweile seien weitere Abteilungen hinzugekommen: für Darmkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs, sowie für Leukämie oder Lymphdrüsenkrebs. Im Aufbau befinden sich außerdem Zentren für Prostatakrebs und gynäkologische Krebserkrankungen.

Netzwerk aus Experten verschiedener Fachrichtungen

Das Onkologische Zentrum ist nach Angaben des GKM Teil eines großen Netzwerks von Fachärzten und bietet den Patienten auch Kontakte zu Psychologen, Sozialdiensten und Ernährungsberatern an. Außerdem sei es für die Betroffenen möglich, an klinischen Studien teilzunehmen, bei denen neue Behandlungsmethoden im Kampf gegen ihre Form der Krebserkrankung erprobt werden. Und das neue Zentrum in Koblenz wird nach eigenen Angaben auch betroffene Patienten und ihre Angehörigen palliativ unterstützen, wenn sie nicht wieder gesund werden und sterben müssen.

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Mit der Zertifizierung sei es aber nicht getan, sagt der Chefarzt für Innere Medizin, Jens Chemnitz: "Wir wollen auch die technischen Möglichkeiten, die wir jetzt schon haben, erweitern." Schon jetzt gebe es robotergestützte Operationen im Bereich der Urologie, also, wenn Niere, Harnwege und die männliche Geschlechtsorgane betroffen sind.

Diese Technik solle bald auch für die Organe des Bauchraums und in der Gynäkologie eingeführt werden. Außerdem solle in absehbarer Zukunft auch noch ein Modul für Magenkrebs hinzukommen. Und auch die Krebsvorsorge solle weiter gestärkt werden.

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