Männer sterben in Deutschland rund fünf Jahre früher als Frauen. Ihre Lebenserwartung liegt mit 78,5 Jahren circa fünf Jahre unter der von Frauen mit 83,4 Jahren. Dafür gibt es verschiedene Gründe, möglicherweise auch genetische, aber Männer achten wohl auch weniger auf ihre Gesundheit. Sie gehen noch immer seltener zum Arzt als Frauen, aber Tendenz steigend.
Möglichst früh Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen, ist auch für Männer wichtig – einiges übernimmt auch die Kasse.
Ab wann können Check-ups in Anspruch genommen werden?
Vorsorgeuntersuchungen gibt es nicht nur für Rentner, manche starten schon recht früh – mit 35 Jahren– und zwar erst mal beim Hausarzt oder der Hausärztin. Ab dann haben gesetzlich Versicherte alle drei Jahre Anspruch auf einen allgemeinen Gesundheitscheck.
Der ist vor allem für die Früherkennung möglicher Krankheiten wichtig – also Herz-Kreislauf, Diabetes oder Nierenerkrankungen.
Was wird generell empfohlen?
Empfohlen wir zunächst einmal ein Grundsatzcheck, bei dem schon bestimmte Auffälligkeiten erkannt können. Genauer werden verschiedene Werte im Blut untersucht – unter anderem der Cholesterinwert und der Blutzucker. Untersucht werden aber längst nicht alle Werte, beispielsweise nicht die Tumormarker im Blut. Das wird meist nur bei einem gezielten Verdacht gemacht – sonst muss man das selbst bezahlen.
Einmalig wird auch nach Hepatitis B und C geschaut. Ansonsten wird geprüft, ob Impfungen sinnvoll sind – Tetanus muss man regelmäßig auffrischen. Daneben wird der Urin untersucht und vor allem natürlich ein genereller Check, bei dem sich der Arzt Kopf, Hals, Brustkorb und Bauch ansieht.
Beurteilt werden auch der Bewegungsapparat, das Nervensystem sowie die Augen und Ohren. Außerdem werden Blutdruck und Puls gemessen, da ungewöhnliche Wert hier schon frühzeitig anzeigen können, ob etwas nicht stimmt.
Ein EKG wird standardmäßig nicht mehr geschrieben. Das gab es früher einmal und wird jetzt nur dann durchgeführt, wenn der Arzt bei Auffälligkeiten weitere Untersuchungsergebnisse braucht.
Welche weiteren Vorsorgeuntersuchungen gibt es sonst noch?
Eine ganz wichtige Untersuchung für Männer ist keine Kassenleistung. Während Frauen ab 50 Jahren eine Früherkennungsuntersuchung auf Brustkrebs durchführen lassen können, gibt es für Männer keine Standard-Untersuchung auf Hodenkrebs. Da muss Mann also selbst zum Urologen.
Ansonsten können Männer ab 35 alle zwei Jahre zum Hautarzt für ein Screening auf Hautkrebs. Ab 45 wird von der Kasse jährlich ein Vorsorgecheck auf Prostatakrebs übernommen. Das macht der Urologe mit einer Tastuntersuchung.
Dabei gibt es auch die Möglichkeit, einen sogenannten PSA-Test machen zu lassen. Der zeigt an, wie viel protastata-spezifisches-Antigen in Form eines Eiweisses im Blut ist – das kann ein Hinweis auf Krebs sein. Allerdings ist der PSA-Test wegen eines hohen Risikos für Überdiagnosen umstritten und muss selbst bezahlt werden.
Ab 50 gibt es dann Vorsorgeuntersuchungen in Sachen Darmkrebs, also Tests auf verborgenes Blut im Stuhl oder Darmspiegelungen, die ohne konkreten Verdacht aber nur im Abstand von 10 Jahren übernommen werden.
Ab 65 gibt es noch eine weitere Untersuchung – auf mögliche Probleme mit der Hauptschlagader. Dabei kann man checken lassen, ob man ein Aortenaneurysma hat, also eine Ausstülpung des Gefäßes, weil die Gefäßwand zu schwach ist. So etwas frühzeitig zu erkennen, kann Leben retten, denn platzt ein solches Aneursyma, dann ist das lebensgefährlich.