"Das geht schon ans Innerste, das tut weh, weil es so enttäuschend ist", sagte sie nach dem zweiten gescheiterten Anlauf auf den Posten als Ministerpräsidentin. Ambitioniert wollte sie 2011 Ex-Landeschef Kurt Beck ablösen, scheiterte dann knapp.
2016 wagte sie es erneut. Noch im Dezember 2015 hatte sie in den Umfragen zufolge einen satten Vorsprung vor der SPD. Doch dann kippte die Stimmung - und Klöckner unterlag Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in einem dramatischen Wahl-Endspurt.
Ihr Gute-Laune-Lachen und ihren politischen Willen hat Klöckner trotz der Wahlniederlagen nicht verloren. Politische Akzente setzt sie auf die Förderung von Familien und Kindern. Und auch in der Öffentlichkeit präsentiert sich die stellvertretende CDU-Vorsitzende familiär und volksnah.
Weinkönigin, Staatssekretärin, Oppositionschefin
Auf dem elterlichen Weingut in der Nähe von Bad Kreuznach wuchs sie auf. Klöckner schnupperte - zumindest als Weinkönigin - früh Regierungsluft. Und hat die Liebe zum Rebensaft bis heute nicht verloren. Erst im August 2017 wurde Klöckner zur Weinschöffin von Nierstein ernannt.
Trotz des Mädchen-vom-Land-Image ist die 44-Jährige keinesfalls provinziell, sondern zeigt vor allem eine beachtliche Online-Präsenz. Auf Facebook und Twitter ist kaum ein rheinland-pfälzischer Politiker so aktiv wie Klöckner. Täglich kommentiert die rheinland-pfälzische CDU-Chefin das aktuelle Weltgeschehen. Und auf ihrer Homepage finden sich neben Terminen, Lebenslauf und Pressemitteilungen dutzende Bilder von Empfängen, Firmenbesuchen und Bürgersprechstunden.
Alle guten Dinge sind drei?
Zur Politik kam die ehemalige Religionslehrerin und Journalistin eher zufällig: 1997 trat sie der Jungen Union bei, und als der CDU-Kreisverband Bad Kreuznach eine Direktkandidatin für die Bundestagswahl 2002 suchte, sagte Klöckner zu. Bei den Wahlen 2005 und 2009 gewann sie ihren Wahlkreis direkt, wurde 2009 parlamentarische Staatssekretärin im Verbraucherschutzministerium, bevor sie zwei Jahren später als Oppositionschefin nach Mainz wechselte.
Auch wenn Klöckners nun wieder viel auf dem Berliner Parkett unterwegs ist, will sie nach eigener Aussage Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bei der nächsten Landtagswahl 2021 erneut zum Duell herausfordern. Aufgeben ist eben nicht ihr Ding.