Kosten von rund 2,5 Millionen Euro

Wiesensee im Westerwald soll endlich entschlammt werden

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Von Autor/in Christoph Bröder

Seit mehr als 20 Jahren soll der Schlamm vom Grund des Wiesensees im Westerwald entfernt werden. Gerade liegt der See trocken und es könnte unerwartet schnell und unbürokratisch gehen.

Eigentlich war bisher immer geplant, den Schlamm vom Grund des Wiesensees abzusaugen und abzutransportieren, wenn der künstlich angestaute See mit Wasser gefüllt ist. Derzeit liegt er wegen Sanierungsarbeiten an der Stauanlage aber trocken. Dadurch ergibt sich jetzt die Möglichkeit, den Schlamm mit Spezialmaschinen innerhalb des Betts des Sees zu verschieben, ohne ihn abtransportieren zu müssen.

Verbandsgemeinderat stimmt Plänen zu

Wie Markus Hof (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Westerburg, erklärt, ist diese Variante auch deutlich einfacher und kostengünstiger als das Absaugen und die Entsorgung des Schlamms. Der Schlamm im Bett des Sees soll stattdessen mit Maschinen verschoben werden. Damit könnte eine Insel im Wiesensee geschaffen und das Westufer neu modelliert werden.

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Warum die Entschlammung des Wiesensees nötig ist

"Das Umweltministerium hat uns zugesagt, dass wir das jetzt ohne Genehmigung machen können", so Hof. Der Bereich des Sees, der unter Naturschutz stehe, solle davon aber unberührt bleiben. Der Verbandsgemeinderat hat am Dienstagabend daher einstimmig beschlossen, mit den Planungen für die Entschlammung zu beginnen.

Seit vielen Jahren wird durch die angrenzenden Bäche zu viel Phosphat in den Wiesensee eingetragen. Dieser Mineralstoff sorgt laut Hof dafür, dass immer mehr Wasserpflanzen im See wachsen. Wenn diese schließlich absterben, bildet sich so nach und nach eine Schlammschicht auf dem Grund des Wiesensee. Über einen längeren Zeitraum verlandet der See also zunehmend.

Verbandsgemeinde hofft auf Geld vom Land

Das ist zum einen ein Problem für den Segelclub am Wiesensee. Zuletzt konnten die Mitglieder mit ihren Booten nicht mehr auf allen Bereichen des Sees segeln, weil er teils nicht mehr tief genug war. Zum anderen dient der Wiesensee aber auch als großes Wasserrückhaltebecken, etwa bei Starkregenereignissen. Wenn der See jedoch immer weiter verlandet, kann er auch immer weniger Wasser aufnehmen.

Laut Markus Hof liegen die Kosten für die Entschlammung des Wiesensees bei rund 2,5 Millionen Euro. Er ist zuversichtlich, dass das Land das Vorhaben mit 1,7 Millionen Euro Fördergeldern unterstützten wird.

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Christoph Bröder