Um 20:30 Uhr wurden die Lichter an zahlreichen Wahrzeichen, Unternehmen und Privathäusern ausgeschaltet. Das Ziel: Ein Zeichen für mehr Klimaschutz setzen.
"Bei der Earth Hour geht es in erster Linie nicht um die Kilowattstunden, die in einer Stunde durch Strom für Beleuchtung von Gebäuden eingespart werden“, erklärt Thilo Becker, Dezernent für Planen, Bauen und Gestalten der Stadt Trier. Und weiter: "Wer in der Vergangenheit schon mal mit seiner Familie mitgemacht hat, weiß, dass man bei der Vorbereitung auf diesen Abend mit Familie, Freunden, Kollegen, Kindern oder Nachbarn über die Aktion ins Gespräch darüber kommt, wie oft man eigentlich gedankenlos mit Strom umgeht", meint er.
Stadt Trier machte zum zwölften Mal mit
Die Stadt Trier nahm bereits zum zwölften Mal an der Earth Hour teil. Das Licht wurde an zahlreichen Weltkulturerbestätten ausgeschaltet, darunter an der Porta Nigra, am Dom, an der Konstantinbasilika und an der Liebfrauenkirche. Für die Abschaltung an den Kirchen war das Bistum Trier verantwortlich.
Woher die globale Bewegung kommt
Laut der Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) Deutschland beteiligten sich im vergangenen Jahr mehr als 550 Städte und Gemeinden hierzulande an der Earth Hour. Ihren Ursprung hatte die Aktion im Jahr 2007, als der WWF sie erstmals in Australien organisierte. Zwei Jahre später, 2009, folgten mit Berlin, Bonn und Hamburg die ersten deutschen Städte diesem weltweiten Symbol für den Klimaschutz.
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C02-neutraler Gottesdienst und Konzert in Alzey
Auch Alzey beteiligte sich in diesem Jahr wieder an der Earth Hour. Wie die Stadt in einer Pressemitteilung schrieb, sollten das Alte Rathaus, der Wartbergturm und die Nikolaikirche für eine Stunde in Dunkelheit gehüllt werden.
Thomas Lotz, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Alzey, betonte, dass bereits seit Jahren bewusst außen auf eine Bodenbeleuchtung der Nikolaikirche verzichtet werde.
Doch am Abend der Earth Hour blieb es nicht nur bei der symbolischen Verdunklung: In einem weiteren Gotteshaus, der Kleinen Kirche in Alzey, fand ein besonderes Programm statt - ein CO2-neutraler Gottesdienst und im Anschluss ein C02-neutrales Konzert.
Pfarrer Thomas Lotz meint: "Beleuchtet wird unter anderem mit akkubetriebenen Solarlampen und die Orgel wird, wie vor Einführung der Elektrizität, mit Blasebalg betrieben. Das hat einen gewissen Unterhaltungsfaktor, macht aber deutlich, wie viel Energie wir so ganz selbstverständlich verbrauchen, ohne uns darüber im Klaren zu sein, dass sie irgendwo herkommen muss."
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Mainz setzt Zeichen
Auch Mainz machte wieder mit. Laut einer Pressemitteilung der Stadt sollten rund 40 Gebäude für eine Stunde unbeleuchtet sein – darunter das Stadthaus Große Bleiche, die MEWA Arena und das Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA).
Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) betonte in der Pressemitteilung: "Unnötige Beleuchtung verschwendet nicht nur Energie. Sie schädigt auch nachtaktive Tiere und kann die menschliche Gesundheit beeinträchtigen. Während der Earth Hour können wir gemeinsam ein Zeichen setzen und uns verdeutlichen, dass jede und jeder Einzelne zum Schutz des Klimas und der Natur beitragen kann."
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Auch Kaiserslautern und Koblenz machen mit
In Koblenz wurde unter anderem die Beleuchtung des Festungshangs und des Reiterstandbildes am Deutschen Eck abgeschaltet, teilte ein Sprecher der Stadt mit.
In Kaiserslautern war geplant, dass unter anderem die Beleuchtung an der St. Martin Kirche, an der St. Marien Kirche und an der Burgruine Hohenecken abgeschaltet wird.
"Jeder noch so kleine Schritt zählt"
Speyer nahm ebenfalls wieder an der Earth Hour teil. Die Stadt kündigte vorab in einer Pressemitteilung an, dass der Wartturm, das Rathaus, das Historische Museum, der Wasserturm, die Alte Münz und das Altpörtel für eine Stunde in Dunkelheit gehüllt würden. Auch die Außenbeleuchtung des Speyerer Doms, der Dreifaltigkeitskirche, der Josephskirche und der Gedächtniskirche wurde abgeschaltet.
"Jeder noch so kleine Schritt zählt. In dieser Stunde möchten wir das Bewusstsein für Energieverbrauch und Klimaschutz schärfen", betonte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler in der Pressemitteilung.
Auch Frankenthal beteiligte sich: Die Beleuchtung am Wormser Tor, Speyerer Tor, am Rathaus und auf dem Rathausplatz wurde für eine Stunde ausgeschaltet, teilte eine Sprecherin der Stadt mit.
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"Licht aus, Stimme an"
Der WWF Deutschland rief in diesem Jahr erstmals dazu auf, in dieser einen Stunde gemeinsam und laut für den Schutz der Erde zu singen. Das Motto in diesem Jahr lautete: "Licht aus, Stimme an".
Eine WWF Deutschland Pressesprecherin erklärte: "Mit der symbolischen Aktion des Lichtausschaltens und des gemeinsamen Singens wollen wir zeigen, dass die Menschen in Deutschland zusammenstehen für mehr Klimaschutz und eine starke Demokratie."
Kritik an der Politik
Gleichzeitig kritisierte sie, dass der Schutz unserer Lebensgrundlagen politisch zu kurz komme. "Im Wahlkampf etwa hat Klimaschutz quasi keine Rolle gespielt. Dabei erleben wir die Folgen der Klimakrise schon unmittelbar. Die durchschnittliche Temperatur hat sich in Deutschland schon stärker erhöht als im globalen Durchschnitt", meinte die Pressesprecherin.